"Bird Box" auf Netflix: Restaurants versuchen seltsamen Trend
Der Netflix-Horrorfilm “Bird Box” mit Sandra Bullock ist ein Erfolg – von dem jetzt mancher Restaurant-Betreiber profitieren will. Das freiwillige Augen-Verbinden birgt aber Gefahren.
In der Netflix-Produktion “Bird Box” bindet sich Schauspielerin Sandra Bullock die Augen zu. Sie versucht so, das Schreckliche nicht zu sehen und dem Wahnsinn zu entgehen. In einigen US-Restaurants tragen die Gäste jetzt auch Augenbinde. Allerdings freiwillig. Und zahlen dafür sogar etwas mehr als sonst.
Prominentes Beispiel ist “The Milleridge’s Inn” in New York. Es bietet seit Kurzem ein drei-Gänge-Menü für etwa 50 US-Dollar pro Person an, das der Gast ausschließlich mit verbundenen Augen genießen darf. Das soll dann etwa so aussehen:
A post shared by The Milleridge Inn (@milleridgeinn) on Jan 9, 2019 at 8:36am PST
Zusätzlich werden die Gäste gebeten, während der Mahlzeit nicht zu sprechen und sich ganz auf die Vogelgeräusche aus den Lautsprechern einzulassen. Ein Abendessen-Erlebnis, das stark an die in den 1980ern in Deutschland aufkommenden “Dunkelrestaurants” erinnert. Jedenfalls erklärt das “Milleridge’s Inn” sein Konzept zum Erfolg. Ein ähnliches Angebot hat auch ein Lokal in Atlanta.
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Seit Dezember wurde der Horrorfilm “Bird Box” von mehr als 45 Millionen Zuschauern gestreamt. Sofort war die #birdboxchallenge in den sozialen Medien geboren: Menschen versuchen seither, Tätigkeiten mit verbundenen Augen zu meistern. Sich nicht mit Essen zu bekleckern, ist da noch eine Herausforderung, die keine gravierenden Konsequenzen haben dürfte.
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In freiwilliger Blindheit am eingeschalteten Herd mit spitzen Küchengeräten zu hantieren, scheint da schon gefahrenträchtiger. Der Marketing-Experte und YouTuber Marlon Doll deklarierte seinen Versuch zwar als “Spaß”, aber auch als “Fail”:
#BIRDBOXCHALLENGE (COOKING EDITION) *FAIL!* https://t.co/z6L1YTDX9M
— Marlon Doll (@MarlonDoll) January 11, 2019
Den Spaß an der “Bird-Box-Herausforderung” kann man unter anderem bei Netflix absolut nicht sehen. Der Konzern warnte schon Anfang des Jahres auf Twitter: “BITTE VERLETZT AUCH BEI DIESER CHALLENGE NICHT” und fügte hinzu: “Endet nicht wegen einem Meme im Krankenhaus”.
Can’t believe I have to say this, but: PLEASE DO NOT HURT YOURSELVES WITH THIS BIRD BOX CHALLENGE. We don’t know how this started, and we appreciate the love, but Boy and Girl have just one wish for 2019 and it is that you not end up in the hospital due to memes.
— Netflix US (@netflix) January 2, 2019
Auch der amerikanische Blindenverband “National Federation of the Blind” verurteilt die Challenge: “Sie erzeugt falsche und schädigende Vorstellungen davon, wie es ist, mit Blindheit zu leben und wie blinde Menschen sind”, teilte er mit.
“They’re going to get the wrong idea about blind people, and what blindness is actually like.” The #BirdBoxChallenge creates mistaken and harmful impressions of blindness and blind people, perpetuating misconceptions. We strongly condemn it. https://t.co/HO6TkAxEmn
— National Federation of the Blind (@NFB_voice) January 3, 2019
Unter #birdboxchallenge tauchen derweil weiter neue Einfälle auf, wie sich eine Augenbinde verwenden lässt. Ob dieser Corgi-Hund sein Augenbinden-Dinner so besonders fand, ist nicht bekannt.
A post shared by Ms.Crumpet of Buttercreamshire (@crumpetthecorgi) on Jan 12, 2019 at 7:07pm PST
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