Netflix wird wegen interaktiver "Black Mirror"-Folge verklagt

Innovativ, interaktiv - und verboten? Wegen "Black Mirror: Bandersnatch" sieht sich Netflix nun offenbar einer Millionenklage gegenüber.

Mit seiner interaktiven Folge "Bandersnatch" hat die Netflix-Serie "Black Mirror" vor Kurzem weltweit für Aufsehen gesorgt. Immer wieder konnte der Zuschauer darin aktiv ins Geschehen und das Handeln der Hauptfigur eingreifen und so die unterschiedlichsten Enden "freispielen". Doch genau diese Interaktivität könnte Netflix nun teuer zu stehen kommen. Denn laut der US-Seite "Variety" habe inzwischen der Verlag der "Choose Your Own Adventure"-Bücher ("Wähle dein eigenes Abenteuer") wegen verletzter Markenrechte Klage eingereicht.

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Tatsächlich wird in der außergewöhnlichen Folge auf besagte Buchreihe hingewiesen und Bezug genommen. Damit hätten die Macher bewusst und ohne Erlaubnis auf die Bekanntheit der Bücher zurückgegriffen, um mehr Zuschauer vor die Bildschirme zu locken, lautet der Vorwurf. In den 80er und 90er Jahren haben sich die Bücher, bei denen die Leser aktiv Entscheidungen über den Verlauf der Geschichte treffen können, laut des Berichts rund 265 Millionen Mal verkauft. Als Schadenssumme rufe der Verlag daher stolze 25 Millionen Dollar auf.

In den vergangenen Jahren habe Netflix immer wieder versucht, die Rechte für die Marke zu erstehen, jedoch ohne Erfolg. Schließlich entschied man sich offenbar auch ohne Erlaubnis, "Bandersnatch" zu produzieren und am 28. Dezember 2018 zu veröffentlichen. Wer alle möglichen Wege der "Black Mirror"-Folge sehen will, kommt am Ende auf über fünf Stunden interaktive Serien-Unterhaltung.

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