3 Filme, die Sie gesehen haben sollten: Liam Neeson

Wer bei seinem Namen kurz überlegen muss, wird sein Gesicht definitiv aus zahlreichen Filmen kennen: Liam Neeson hat sich in Hollywoods A-Liga hochgearbeitet, ohne die Abkürzung über die Klatschpresse zu gehen. Bevor sich der heute 60-jährige Ire für die Schauspielerei entschied, galt seine Leidenschaft dem Boxen und brachte ihm sogar den nordirischen Meistertitel ein. Auch das im Anschluss begonnene Lehramtsstudium war nicht das Richtige und so schloss er sich 1976 einer Theatergruppe in Belfast an. Der Grundstein für seine Schauspiel-Karriere war gelegt. Nach diversen Filmen, oftmals kleineren Produktionen oder Nebenrollen, gelang ihm der endgültige Durchbruch 1993 mit "Schindlers Liste" in der Rolle des Industriellen Oskar Schindler, der mehr als 1000 Juden vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager bewahrte.

Yahoo! Kino stellt 3 Filme vor, in denen Neeson sowohl weitere bekannte Persönlichkeiten, wie den IRA-Gründer Michael Collins und Sexualforscher Alfred Kinsey, verkörpert, als auch eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass sich der Charakterdarsteller durchaus auch auf Actionrollen versteht.

"Michael Collins"
In dem britischen Film aus dem Jahre 1996 spielt Liam Neeson an der Seite von Julia Roberts die Titelrolle. Michael Collins war eine Schlüsselfigur im irischen Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialherrschaft, der von 1919 bis 1923 wütete.

Nach jahrelangem Krieg zwischen Irland und Großbritannien sind die Briten zusehends von der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) zermürbt worden und lenken schließlich ein, einen Vertrag auszuhandeln, der zur Gründung der Republik Irland führte. Collins selbst führte die Vertrags- und Friedensverhandlungen, die in der irischen Bevölkerung jedoch nicht ausnahmslos auf Gegenliebe stoßen. Es entspinnt sich ein Krieg innerhalb Irlands — Befürworter gegen Gegner des Vertrags. Und Michael Collins gerät selbst in die Schusslinie der eigenen Reihen...

Mit "Michael Collins" hat sich Regisseur Neil Jordan an ein nicht unheikles Thema gewagt, denn nicht nur als Mitbegründer der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) gilt Collins als umstritten. Auch unter seinen Landsleuten wird er als ambivalent angesehen: Während er für die einen ein für die Freiheit kämpfender Nationalheld ist, wird er von anderen als Verräter angesehen, der sich auf faule Kompromisse zugunsten der Briten einließ. "Michael Collins" ist ein opulenter Historien-Thriller, der trotz einiger dramaturgischer Mängel durchaus zu fesseln vermag. Hauptdarsteller Liam Neeson ist als Collins in seiner wohl besten Rolle seit seinem Durchbuch in "Schindlers Liste" drei Jahre zuvor zu sehen und erhielt dafür 1997 eine Golden Globe-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller — Drama".

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"Kinsey — Die Wahrheit über Sex"
Auch in "Kinsey — Die Wahrheit über Sex" übernimmt Liam Neeson die Titelrolle. Der Film erzählt vom Leben und Schaffen des Sexualforschers Alfred Charles Kinsey.

Kinsey wird Ende des 19. Jahrhunderts geboren und wächst in einem erzkonservativen Elternhaus auf. Gegen den Willen seines Vaters studiert der hochintelligente Junge Biologie und verfolgt geradlinig seine Universitätskarriere. Als Professor für Zoologie an der Indiana University in Bloomington lernt er seine Frau Clara McMillen (Laura Linney) kennen, mit der er drei Kinder bekommt. Erst im Alter von 42 Jahren beginnt Kinsey intensiv, sich mit der menschlichen Sexualität zu beschäftigen, über die bisher wenig bekannt ist. Mit einem Forscherteam reist er quer durch die USA, um Daten über die sexuellen Lebensläufe und Gewohnheiten von mehr als 20 000 Amerikanern zu erheben. Das auf diesen Daten basierende Buch wird Ende der 40er-Jahre zu einem Bestseller, löst gleichermaßen aber auch eine Welle der Entrüstung aus, die darin mündet, dass Kinsey sämtliche Fördermittel gestrichen werden. Kinsey muss schmerzhaft erkennen, dass er seiner Zeit weit voraus zu sein scheint...

So bahnbrechend Kinseys Arbeit rückblickend auch war, erlangte sie weder gesellschaftlich noch wissenschaftlich die Anerkennung, die ihr zugestanden hätte. Eine Tatsache, die von Regisseur Bill Condon hervorragend auf die Leinwand gebracht wird. Auch Liam Neeson haucht seiner Titelfigur die Besessenheit eines Freigeistes im Kampf gegen die Windmühlen amerikanischer Prüderie ein. Auch für seine Rolle in "Kinsey — Die Wahrheit über Sex" wurde der Schauspieler 2005 für den Golden Globe in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller — Drama" nominiert.

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"Unknown Identity"
Für den Action-Thriller "Unknown Identity" aus dem Jahr 2011 war Liam Neeson für einige Zeit in der deutschen Hauptstadt zu Hause, wo ein Großteil der Dreharbeiten stattfand.

Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Martin Harris (Liam Neeson) reist samt Ehefrau Elizabeth (January Jones) nach Berlin, um an einem Biotechnologie-Kongress teilzunehmen. Kaum in der deutschen Hauptstadt angekommen, hat er einen Autounfall in einem Taxi und erwacht erst Tage später mit Erinnerungslücken aus dem Koma. Doch der eigentliche Albtraum beginnt erst jetzt: Seine Frau scheint ihn nicht mehr zu erkennen und an ihrer Seite ist nun ein anderer Mann (Aidan Quinn), der sich ebenfalls als Martin Harris ausgibt. In seiner Not kontaktiert er die Unfallfahrerin Gina (Diane Kruger), mit deren Hilfe er versucht, Licht in das Dunkel um sein altes Leben zu bringen. Unterstützt auf der Suche nach Harris' "Unknown Identity" werden die beiden von dem ehemaligen Stasi-Agenten Ernst Jürgen (Bruno Ganz). In einer atemlosen Flucht vor dem Auftragskiller Jones (Stipe Erceg) kommen sie einer Verschwörung im ganz großen Stil auf die Spur...

Der Verlust der eigenen Identität ist bekanntermaßen ein gern bemühtes Sujet im Thriller-Genre, dessen sich auch "Unknown Identity" hemmungslos bedient. Selbiges birgt jedoch nicht selten auch die Gefahr, in eine etwas hanebüchene Geschichte eingesponnen zu werden. Auch "Unknown Identity" tappt geradewegs in diese Falle, vermag erzählerische und logische Mängel jedoch mit seinem großen Unterhaltungswert zu kompensieren. Lobend zu erwähnen ist hingegen der Cast des Films: Die deutsch-amerikanische Koproduktion spielt nämlich nicht nur größtenteils in Berlin, auch die Besetzungsliste hat neben einem — trotz einer teilweise etwas löchrigen Handlung — überzeugenden Liam Neeson einige hochkarätige deutsche Schauspieler, wie Bruno Ganz und Stipe Erceg, in den Nebenrollen aufzuweisen.

Ab 29. März 2012 im Kino - "Zorn der Titanen" mit Liam Neeson:

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