Das nächste Jahr kann kommen: Die Film-Highlights 2019

2018 wird ein gutes Kinojahr gewesen sein, das kann man schon jetzt behaupten. Das kommende Jahr verspricht, dem Vorgänger in nichts nachzustehen. Das attraktive Kino-Programm reicht von Blockbustern über Gruselschocker bis hin zu Indie-Perlen, die das Zeug zu Klassikern haben. Eine Vorschau.

In “Terminator 6” gibt es ein Wiedersehen mit Linda Hamilton alias Sarah Connor (rechts) (Bild: 20th Century Fox)
In “Terminator 6” gibt es ein Wiedersehen mit Linda Hamilton alias Sarah Connor (rechts) (Bild: 20th Century Fox)

Aus Hollywood aber auch aus anderen Filmländern wird auch nächstes Jahr wenig Originäres in die Kinos kommen. Um finanzielle Risiken zu minimieren, setzen Filmstudios und Produzenten weiter lieber auf Geschichten, die sich bereits im Kino oder in anderen Medien bewährt haben. Für uns Zuschauer heißt das wieder: The same procedure as every year. Um Sequels, Prequels und Spin-offs erfolgreicher Filme aber auch um Buch- und Comic-Verfilmungen sowie Filmbiografien werden wir auch 2019 nicht umhinkommen.

Der Mythos geht weiter: “Star Wars: Episode IX” und “Terminator 6”

In den vergangenen Jahren hat sich eine kleine Tradition herausgebildet: Kein Jahr ohne einen neuen “Star Wars”-Film. Nachdem Disney und Lucasfilm dieses Jahr mit “Solo: A Star Wars Story” das erste Prequel aus dem Sternenkrieg-Universum ins Kino gebracht haben, ist 2019 die nächste Fortsetzung aus der Originalreihe dran. Diese soll mit dem neunten Teil, “Star Wars: Episode IX“, erzählerisch angeblich zum Abschluss gebracht werden. Das Ende des “Star Wars”-Kosmos’ bedeutet das jedoch nicht. Schon so mancher Ableger und eigenständiger Film befindet sich in den Arbeitsräumen Disneys bereits in der Mache. Bevor wir jedoch die Vorgeschichten von Obi-Wan Kenobi, Boba Fett oder Yodo erleben werden, können wir uns im Dezember 2019 in “Star Wars 9” auf das nächste Zusammentreffen zwischen den Rebellen und dem Imperium freuen.

Ein Kino-Franchise, das ebenfalls kein Ende nimmt, ist die “Terminator”-Reihe. Nach einem eher missglückten Ableger mit “Terminator: Die Erlösung” (oder war es doch ein Sequel?) und dem bescheidenen fünften Teil (“Terminator Genisys”) soll nächstes Jahr mit dem noch titellosen sechsten Aufguss die Reset-Taste gedrückt werden. Dass die Reihe ab November 2019 mit dem Sci-Fi-Action-Spektakel zurück zu ihren Wurzeln kehrt, dafür stehen nicht nur James Cameron, Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton, die als Produzent beziehungsweise Hauptdarsteller wieder dabei sind. Beleg dafür ist auch die Handlung, die angeblich an die Ereignisse des zweiten Teils anknüpft. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.

In die nächste Erzählrunde geht es nächstes Jahr auch mit der “John Wick”-Reihe. Bei der Handlung von “John Wick: Kapitel 3” (Kinostart: Mai) braucht man sich nicht lange aufhalten. Sie wird die nächste Variation des einfachen Musters sein: John Wick vermöbelt so manchen Gangster. Etwas anspruchsvoller dürfte es dagegen in M. Night Shyamalans “Glass” (Kinostart: Januar) zugehen. Auch bei diesem Mystery-Thriller handelt es sich um eine Fortsetzung. Nach dem Superheldenfilm “Unbreakable – Unzerbrechlich” und dem Superschurkenfilm “Split” treffen im dritten Teil das Gute und das Böse endlich aufeinander. Das Ergebnis definiert das Fantasy-Genre: Es kann nur einen geben.

Kampf der Comic-Titanen: Von “Captain Marvel” bis “Joker”

Apropos Superhelden und Superschurken. Auch nächstes Jahr werden einige von ihnen wieder in so mancher Comicverfilmung um die Vernichtung oder die Rettung der Welt kämpfen. Natürlich werden die Helden und Schurken von Disney/Marvel und Warner Bros./DC wieder ganz vorne mitmischen. Die “Marvel Cinematic Universe” wird mit dem vierten Teil der “Avengers”-Reihe (Kinostart: April) und dem zweiten Teil der neuen “Spider-Man”-Serie, “Spider-Man: Far From Home“, (Kinostart: Juli) erweitert. Außerdem führen Disney und Marvel mit “Captain Marvel” (Kinostart: März) die erste Superheldin in ihr Universum ein, die im Zentrum eines eigenen Films steht.

Diesbezüglich waren ihnen die Comic-Film-Schmieden von Warner Bros. und DC Entertainment mit “Wonder Woman” zwar um zwei Jahre voraus, auf das nächste Soloabenteuer der Superheldin werden wir allerdings erst bis 2020 warten müssen. Dafür bringen die beiden Filmstudios nächstes Jahr “Shazam!” (Kinostart: April) und “Joker” (Kinostart: Oktober) in die Kinos. Aber auch andere Filmstudios wollen Disney und Marvel die Führungsrolle auf dem Markt für Comicverfilmungen streitig machen. So haben die Macher von “Hellboy” (Kinostart: April) die Archive von Dark Horse Comics geplündert, während das eigentlich aufs Horrorgenre spezialisierte Filmstudio Blumhouse Productions sich an einer Neuverfilmung von “Spawn” (geplanter Kinostart: 2019) wagte.

“Us” und “Happy Death Day 2U” – neue Horror-Klassiker?

Dass wir uns derzeit in einer Hochphase des Horror-Genres befinden, ist längst kein Geheimnis mehr. Großen Anteil an der aktuellen Gruselwelle haben die Filmunternehmen Blumhouse Productions und A24. Das von Jason Blum geleitete Studio brachte dieses Jahr Schocker wie “The First Purge” und “Halloween” ins Kino. 2019 lässt uns das Studio unter anderem mit “Happy Death Day 2U” (Kinostart: Februar) das Blut in den Adern gefrieren. Außerdem bringt Jordan Peele, der unter Blumhouse den Überraschungshit “Get Out” drehte, seine zweite Regiearbeit, “Us” (Kinostart: März), in die Kinos. Das Projekt wird von Insidern als “sozialer Horror-Thriller” beschrieben, womit Peele nahtlos an seinen Blockbuster von 2017 anknüpfen dürfte.

Düster geht es auch im nächsten Film von A24 zu. Der von der Französin Claire Denis inszenierte “High Life” ist ein Mix aus Sci-Fi und Horror-Thriller und zeigt Robert Pattinson in der Rolle eines Vaters, der mit seiner Tochter auf eine gefährliche Weltraummission entsandt wird. In den USA startet der Film 2019, wir wollen hoffen, dass er es auch in die deutschen Kinos schafft. Den nächsten Stephen-King-Verfilmungen wird dies sicher gelingen – allen voran der zweite Teil der “Es“-Reihe (Kinostart: September) und die Neuverfilmung von “Friedhof der Kuscheltiere” (Kinostart: April)

Animationsfilme werden real: “Dumbo” und “Aladdin”

Auch Fans von Zeichentrick- und Animationsfilmen können sich wieder auf so manche Perle freuen. Auch in diesem Genre gilt nächstes Jahr das Motto: Verwerte das Bewährte. Die Macher der “Ice Age”-Reihe bringen deshalb die auf einem Kurzfilm basierende Agentenparodie “Pigeon Impossible” (Kinostart: Oktober) in die Kinos, während die “Pets“- und “Drachenzähmen leicht gemacht“-Reihen in die zweite bzw. dritte Runde gehen. Natürlich haben auch Pixar und Disney wieder so manches Projekt in der Pipeline. Pixar wird bis Oktober den vierten Teil der “Toy Story“-Reihe fertiggestellt haben und Disney schreibt im November die Geschichte des Welterfolgs “Die Eiskönigin” fort. Außerdem setzt der Mickey-Mouse-Konzern weiter auf eine zuletzt bewährte Strategie: Neuauflagen seiner Zeichentrick-Klassiker als Realfilm-Version. Wir sind gespannt auf die Remakes von “Dumbo” (Kinostart: April), “Aladdin” (Kinostart: Mai), “Der König der Löwen” (Kinostart: Juli).

Von Büchern und Menschen: “Der Distelfink” und der “Rocketman”

Was wäre ein Kinojahr ohne Buchadaptionen und Verfilmungen berühmter Persönlichkeiten? Im Oktober 2019 schafft es mit Donna Tartts “Der Distelfink” einer der größten literarischen Welterfolge der letzten Jahre endlich auf die Leinwand. Das Drama von “Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten”-Schöpfer John Crowley ist prominent besetzt: In den Hauptrollen werden unter anderem Ansel Elgort, Nicole Kidman und Luke Wilson zu sehen sein. Wer Dreh- und Angelpunkt von “Rocketman” (Kinostart: Mai) ist, geht schon aus dem Titel hervor. Das Biopic kreist um das Leben und die Musik der Rocklegende Elton John. Regie führte ein Filmemacher, der zuletzt den Queen-Film “Bohemian Rhapsody” retten musste, nachdem der ursprüngliche Regisseur, Bryan Singer, gefeuert worden war: Dexter Fletcher.

Margot Robbie als Sharon Tate in Quentin Tarantinos “Once Upon a Time in Hollywood” (Bild: Sony Pictures)
Margot Robbie als Sharon Tate in Quentin Tarantinos “Once Upon a Time in Hollywood” (Bild: Sony Pictures)

Von Tarantino bis Scorsese: Große Regisseure, großes Kino?

Das Genre Biopic leitet über zur Rubrik des anspruchsvollen Autorenkinos. Denn auch einige der größten Individualisten des gegenwärtigen Kinos sind auf herausragende Persönlichkeiten und Ereignisse der Geschichte gekommen. Allen voran Quentin Tarantino. Dem neunten Spielfilm des Kultregisseurs, “Once Upon a Time in Hollywood“, liegt eine tragische Geschichte zugrunde: die Ermordung der Schauspielerin Sharon Tate und ihrer Freunde im Jahr 1969 durch Mitglieder der Sekte um Charles Manson. Martin Scorsese hat sich mit “The Irishman” einmal mehr dem Genre des Gangsterfilms zugewandt, diesmal fußt die Geschichte auf einer wahren Begebenheit. Das Biopic handelt vom Leben des Mafioso und Auftragsmörders Frank “The Irishman” Sheeran. Vielversprechend ist auch die Besetzung des Films mit den Schauspielgiganten Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci. Wir wollen hoffen, dass “The Irishman” nicht bei Netflix versacken wird, sondern es auch in die Kinos schafft.

Doris Dörries blühende Kirschbäume

Ganz sicher werden wir hierzulande die neuen Filme von Doris Dörrie und Marcus H. Rosenmüller zu sehen bekommen. Dörrie knüpft mit “Kirschblüten und Dämonen” an einen ihrer größten Erfolge an. Der Inhalt des Nachfolgers von “Kirschblüten – Hanami” kreist um den Sohn von Rudi und Trudi. Karl steht vor den Trümmern seines Lebens. Seinen Job hat er verloren, von seiner Familie lebt er getrennt, doch die Dämonen des Lebens besänftigt er mit dem Heilmittel des Alkohols. Rosenmüller stellt in seiner Filmbiografie “Trautmann – Geliebter Feind” den gleichnamigen Torhüter in den Mittelpunkt der Erzählung. Der Deutsche Bert Trautmann, der nach seiner Kriegsgefangenschaft in England blieb, gehörte seinerzeit zu den besten Torhütern der Welt. Legendär ist seine Leistung im Finale des FA Cups zwischen Manchester City und Birmingham City. Trautmann wurde in der 75. Minute schwer verletzt, blieb jedoch bis zuletzt auf dem Platz. Später stellten Ärzte fest, dass das Genick des Manchester-Spielers gebrochen war.