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Bud Spencer: Erst Olympia, dann Hollywood!

Die Generation 30+ kennt und liebt ihn: Bud Spencer. Der genervt schauende Haudrauf-Kolloss aus den familientauglichen „Spaghetti-Western" wurde an der Seite seines Kollegen und Freundes Terence Hill zu einer Film-Legende. Egal ob Jung oder Alt - in den 70ern und 80ern faszinierte Bud Spencer ganze Generationen. Am Montag ist der Italiener im Alter von 86 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben.

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Doch Bud Spencer war weit mehr als ein sprücheklopfender und muskelbepackter Schauspieler. Im Frühjahr 2011 veröffentlichte Bud Spencer im Verlag “Schwarzkopf & Schwarzkopf” seine Autobiografie mit dem Titel „Bud Spencer - Mein Leben, Meine Filme". Schnell wurde das Buch zum Bestseller und bereits im Juni 2011 feierte der Verlag den Verkauf des 100 000. Exemplars - in weißem Leder gebunden, mit Gold verziert und natürlich für einen guten Zweck versteigert. Anlässlich dieser Feier traf Yahoo! den legendären Bud Spencer in Berlin.

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Die Tür ging auf und begleitet von einem Blitzlichtgewitter betrat Spencer den Saal: Er, der Held unserer Kindheit. Mit einem angestrengten Schnaufen ließ er sich nieder. Es fühlte sich an wie eine Zeitreise. Irgendwie schien unser Idol über Nacht Jahrzehnte gealtert - aus dem Fäuste schwingenden Filmstar war ein liebswürdiger Großvater geworden. Aber ebenso spannend zu sehen, was aus Bud Spencer geworden ist, war es, seine Biografie zu lesen. Darin geht es weniger um den Carlo Pedersoli (so sein bürgerlicher Name) der Gegenwart, sondern vielmehr um die spannende Zeit seiner Jugend und seine ersten Schritte im Filmgeschäft.

Kluges Kerlchen

Bud Spencer konnte aber nicht nur mit seinen Fäusten überzeugen: „Ich entsinne mich, wie ich im Gymnasium zwei Klassen übersprang und später womöglich der jüngste Italiener war, der sich an einer Universität einschrieb, und zwar mit noch nicht einmal 16 Jahren in der Chemie-Fakultät.“ Halleluja, Bud!

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Ein heißer Feger

Auch als Jugendlicher setzte Carlo seine Muskeln nicht wie in seinen späteren Filmen ein, um seine Gegner auf lustigste Weise auszuknocken, sondern um als erster durchs Ziel zu schwimmen. Denn was viele nicht wissen - Bud war ein ausgezeichneter Leistungsschwimmer: „Sieben Jahre lang war ich nun italienischer Rekordhalter und nahm an den Olympischen Spielen 1952 und 1956, drei Europameisterschaften und drei Mittelmeerspielen teil.” Diese sportlichen Erfolge zogen vor allem weibliche Fans auf seine Seite. Diese schwärmten nicht nur für sein Können, sondern vor allem für seine äußerst ansehnliche Figur. Ja, richtig gelesen. Bud Spencer war ein richtiger Schönling, ein Muskelpaket. Erst als die Leistungssport-Erfolge der Vergangenheit angehörten, hieß es auf Widersehen sportliche Traumfigur. Die Traumfigur der schlagkräftigen Filmlegende freilich blieb.

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Ein Held wird geboren

Zum Film kam Carlo ziemlich unverhofft: Gefragt war seine einzigartige, kräftige Figur, er selbst “brauchte Geld”. Obwohl er die erforderte englische Sprache nicht ausreichend beherrschte und er nach jeden Film die Branche wieder verlassen wollte, wurde aus der Arbeit am Set schnell eine Erfolgsgeschichte. Carlo drehte einen Hit nach dem anderen.

Und mit Entstehung des hitverdächtigen Duos mit Terence Hill war sein Schicksal als kultiger Filmstar besiegelt. „Der Dicke und der Dünne, der Gewitzte und der Trottel, der Kopf und der Arm, die Liebe und der Hass. Diese Dichotomie, die schon seit der Geburt des Kinos funktioniert, wurde zusätzlich durch die gute Chemie zwischen uns verstärkt", so beschreibt es Carlo in seiner Biographie.

In diesem Jahr erschien eine weitere Biographie: “Was ich euch noch sagen wollte…”. Danke, Bud Spencer, für all Deine Lebensweisheiten!

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Das war Bud Spencers letztes Wort:

Bilder: Privatarchiv Carlo Pedersoli / ddp -Aus dem Film “Vier Fäuste für ein Hallejula”