Tom Cruise schnappte Charlie Sheen die Rolle weg – In „Geboren am 4.Juli”
"Was wäre wenn..." ist ein beliebtes Spiel. Was wäre wohl
gewesen, wenn Tom Cruise nicht dem inzwischen zu tragischer Berühmtheit
gelangten Charlie Sheen die Rolle weggeschnappt hätte - im Drama "Geboren am 4. Juli" von 1989?
Regisseur Oliver Stone hatte die Rolle des gelähmten Vietnam-Veteranen und Aktivisten Ron Kovic
zuerst Charlie Sheen angeboten, sich dann allerdings doch für Cruise entschieden. Die Rolle verhalf diesem schließlich zu seiner ersten Oscar-Nominierung und brachte ihm einen Golden Globe ein. Der Film spielte in den USA 70 Millionen
Dollar ein und verschaffte Stone seinen zweiten Regie-Oscar. Hätte Charlie Sheens Karriere sich durch diese Rolle ähnlich wie jene von Tom Cruise entwickeln können?
"Ich glaube, dass der Film sogar besser funktioniert hätte und dass Sheens
Karriere so richtig ins Rollen gekommen wäre", sagt der amerikanische
Radiomoderator Kurt Andersen gegenüber "The Hollywood Reporter".
Nachdem
er bereits in Oliver Stones "Platoon" von 1986 gespielt hatte, war Sheen sicher gewesen, dass er die Rolle bekommen würde. 138 Millionen
Dollar Gewinn war hier die Bilanz gewesen- und der erste Regie-Oscar für Stone. Als
der Regisseur Sheen dann nicht zurückrief, griff dessen Bruder Emilio Estevez zum
Telefonhörer. "Sitzt du?" fragte er Sheen danach - "Cruise spielt in 'Geboren
am 4. Juli'."
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"Sheen wäre vielleicht fantastisch gewesen in der Rolle, die
wir jetzt mit Cruise verbinden", sagt Caryn James, früher Filmkritikerin bei
der New York Times. "Aus gutem Grund wurde er damals als Schauspieler noch ernst
genommen. Wenn man seine Karriere Ende der achtziger Jahre betrachtet, mit
Rollen in 'Platoon', 'Wall Street' und 'Acht Mann und ein Skandal', dann hätte
ihn 'Geboren am 4. Juli' sicher auf diesem Weg weiter geführt."
Aber Tom Cruise war einfach der größere Name - deshalb hatte sich Oliver Stone wohl
gegen Sheen entschieden. Hätte diese Rolle Charlie
Sheen eine Oscar-Nominierung eingebracht wie Tom Cruise (die erste von drei)? "Ich glaube, Sheen wäre auf dasselbe Ende zugesteuert", meint Kurt
Andersen skeptisch.
Sheen fand dann zu seiner Form von Unsterblichkeit: Im Fernsehen.
Er wurde vier Mal für den Emmy nominiert und bekam für seine Rolle in "Two and
a half Man" ein Rekordgehalt. Anfang dieses Jahres überwarf er sich bekanntlich
dann mit dem Macher der Sitcom Chuck Lorre und musste die Serie verlassen. Ja, "was wäre wenn..."
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