Die heimlichen Besitzer der Oscars!
Eminem? Lionel Richie? Sind das wirklich Oscar-Gewinner?!
Nicholson, Streep, Spielberg — denen wachsen die Oscars fast schon zu den Ohren wieder raus. Aber es gibt auch ein paar Künstler, da würde kein Mensch ahnen, dass sie mit der begehrten, goldenen Statue ausgezeichnet wurden. Wir dürfen also unsere persönliche Einschätzung über Können oder Nichtkönnen gepflegt ad acta legen. (Fotos: ddp-images)
And the Oscar goes to... Eminem (2003)
Obschon seine Lyrics psychotische Tendenzen aufweisen, hat das die Akademie nicht besonders eingeschüchtert. Im Gegenteil. 2003 wurde der Rapper aus Detroit — weniger bekannt als Marshall Bruce Mathers III — mit dem Oscar geehrt. Den Preis bekam er in der Kategorie „Original Song" für „Lose Yourself" aus seinem semi-autobiographischen Film „8 Mile" (2002). Aber Eminem kam nicht, er chillte lieber gemütlich zuhause in Michigan mit seiner Tochter Hailie bei ein paar Cartoons auf dem Sofa. Ziemlich „down to earth", oder?
And the Oscar goes to... Phil Collins (1999)
Wenn wir an Phil Collins denken, kommt uns gern ein leicht mürrische Schlagzeuger in den Sinn. Selten assoziieren wir „Oscar-Preisträger" mit seiner Person. Aber genau das ist er!
Das Goldmännchen hat er erstaunlicherweise aber nicht für seinen Auftritt in „Buster" bekommen, sondern für seinen Soundtrack für den Zeichentrickfilm „Tarzan".
And the Oscar goes to... Donald Duck (1943)
Und nun zu einem der seltsamsten Oscar-Gewinner aller Zeiten. Disney-Liebling Donald Duck spielte in dem US-Propaganda-Film „Der Fuehrer's Face" mit. Dieser Mini-Streifen gewann 1943 den Academy Award in der Kategorie „Bester Animierter Kurzfilm". Donald Duck ist hierfür in die Rolle eines Arbeiters in einer albtraumartigen Fabrik im Dritten Reich geschlüpft. Eigentlich zählt der Film zu den Zeichentrick-Klassikern, aber Disney hat den Film aufgrund des heiklen Inhaltes über Jahre aus dem Verkehr gezogen.
And the Oscar goes to... The Beatles (1970)
Im Jahre 1970 brachten die Beatles den Dokumentarfilm "Let it be" heraus, der parallel zum gleichnamigen Album entstand. Der Film wurde mit einem Oscar für den besten Soundtrack ausgezeichnet. Die Beatles stachen im Wettbewerb sogar den großen Henry Mancini und Rod McKuen mit "A Boy named Charlie Brown" aus.
And the Oscar goes to... Isaac Hayes (1972)
Es ist traurig, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Isaac Hayes lediglich als den Koch aus „South Park" kennen. Die meisten erinnern sich an ihn als die legendäre Stimme des amerikanischen Soul-Labels Stax Records und vor allem als den Sänger des Titelsongs von „Shaft". Dieser Perle des Deep Funk war es dann auch zu verdanken, dass er bei den Academy Awards 1972 für den besten Filmsong ausgezeichnet wurde und damit nach Hattie McDaniel und Sidney Poitier als dritter schwarzer Oskarpreisträger in die Geschichte einging.
And the Oscar goes to... Goldie Hawn (1969)
Ja genau. Die Goldie Hawn, die wir für ihre Rollen als albernes Blondchen kennen. Aber nichtsdestotrotz hat Kate Hudsons Mutter 1969 einen Academy Award erstürmt. Und zwar für die Rolle der besten Nebendarstellerin in der Gaunerkomödie „Cactus Flower" (dt: „Die Kaktusblüte"). Das ist mehr als eine durchschnittliche Leistung, wenn man sich die Bildfläche mit Größen wie Walter Matthau und Ingrid Bergman teilt! Hut ab, Goldie!
And the Oscar goes to... Lionel Richie (1985)
Es ist keine Überraschung, dass der Ex-Frontmann der "Commodores" einen Oscar daheim hat. Aber wofür genau könnte dieser sein? Für so etwas Überragendes wie „All night long" oder „Dancing on the Ceiling"? Mitnichten! Es war für den zuckersüßen Song „Say you, say me", der in dem Film „White Nights" gespielt wurde. Aber ein Oscar bleibt ein Oscar, oder? Gratulation Lionel Richie.