Bud Spencer im Wandel der Zeit

Die Generation 30+ kennt und liebt ihn: Bud Spencer. Der genervt schauende Haudrauf-Kolloss aus den familientauglichen „Spaghetti-Western" wurde an der Seite seines Kollegen und Freundes Terence Hill zu einer Film-Legende. Egal ob Jung oder Alt - in den 70ern und 80ern faszinierte Bud Spencer ganze Generationen. Doch was macht der „Vier Fäuste für ein Halleluja"-Star heute?

Inzwischen ist er 81 Jahre alt, glücklicher Großvater und vor allem Autor eines erfolgreichen Bestsellers. Im Frühjahr 2011 veröffentlichte Bud Spencer im Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf" seine Autobiografie mit dem Titel „Bud Spencer - Mein Leben, Meine Filme". Schnell wurde das Buch zum Bestseller und bereits im Juni feierte der Verlag den Verkauf des 100 000. Exemplars - in weißem Leder gebunden, mit Gold verziert und natürlich für einen guten Zweck versteigert. Anlässlich dieser Feier traf Yahoo! den legendären Bud Spencer in Berlin.

Die Tür geht auf und begleitet von einem Blitzlichtgewitter kommt er in den Saal: Er, der Held unserer Kindheit. Mit einem angestrengten Schnaufen lässt sich Bud Spencer nieder. Es fühlt sich an wie eine Zeitreise. Irgendwie scheint unser Idol über Nacht 40 Jahre gealtert - aus dem Fäuste schwingenden Filmstar ist ein richtiger alter Opa geworden. Aber ebenso spannend zu sehen, was aus Bud Spencer geworden ist, war es, seine Biografie zu lesen. Darin geht es weniger um den Carlo Pedersoli (so sein bürgerlicher Name) der Gegenwart, sondern vielmehr um die spannende Zeit seiner Jugend und seine ersten Schritte im Filmgeschäft. Ein spannendes Leben - ein spannendes Buch. Für alle, die es jetzt kaum erwarten können, haben wir einen kleinen Ausblick:

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Kluges Kerlchen
Bud Spencer hat nicht nur was in den Fäusten, auch im Köpfchen steckt eine Menge: „Ich entsinne mich, wie ich im Gymnasium zwei Klassen übersprang und später womöglich der jüngste Italiener war, der sich an einer Universität einschrieb, und zwar mit noch nicht einmal 16 Jahren in der Chemie-Fakultät." Halleluja, Bud!

Ein heißer Feger
Als Jugendlicher setzte Carlo seine Muskeln nicht wie in seinen späteren Filmen ein, um seine Gegner auf lustigste Weise auszuknocken, sondern um sich als erster ins Ziel zu schwimmen. Denn was viele nicht wissen - Bud war ein ausgezeichneter Leistungsschwimmer: „Sieben Jahre lang war ich nun italienischer Rekordhalter und nahm an den Olympischen Spielen 1952 und 1956, drei Europameisterschaften und drei Mittelmeerspielen teil." Diese sportlichen Erfolge zogen vor allem weibliche Fans auf seine Seite. Diese schwärmten nicht nur für sein Können, sondern vor allem für seine äußerst ansehnliche Figur. Ja, richtig gelesen. Bud Spencer war ein richtiger Schönling, ein Muskelpaket. Erst als die Leistungssport-Erfolge der Vergangenheit angehörten, hieß es auf Widersehen sportliche Traumfigur.

Ein Held wird geboren
Weiterhin spricht Carlo in seinem Buch über die Geburtsstunde der Filmfigur Bud Spencer und seine ersten holprigen Schritte beim Film. „Er brauchte jemanden mit einer Physiognomie, wie ich sie hatte und ich brauchte Geld." Obwohl er die erforderte englische Sprache nicht ausreichend beherrschte und er nach jeden Film das Business wieder verlassen wollte, drehte er einen Hit nach dem anderen.
Und mit Entstehung des hitverdächtigen Duos mit Terence Hill, war sein Schicksal als kultiger Filmstar besiegelt. „Der Dicke und der Dünne, der Gewitzte und der Trottel, der Kopf und der Arm, die Liebe und der Hass. Diese Dichotomie, die schon seit der Geburt des Kinos funktioniert, wurde zusätzlich durch die gute Chemie zwischen uns verstärkt." Ein Teil über die Freundschaft zu seinem Kollegen und Kumpel Terence Hill darf natürlich nicht fehlen. Freuen Sie sich drauf und wir wünschen ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Abschließen möchten wir mit den Worten von Bud Spencer. „Ich esse, also bin ich" - so, verriet er gegenüber Yahoo!, werde sein neues literarisches Werk heißen. Eine Kombination aus Philosophie und kulinarischen Genüssen.

Bud Spencers Autobiografie "Mein Leben, meine Filme" ist im Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf" erschienen. Aus dem italienischen übersetzt von Leo Schmidt. 224 Seiten mit einem umfangreichen Bildteil. ISBN 978-3-86265-041-5. Preis: 19,95 EUR.

Bilder: Privatarchiv Carlo Pedersoli / ddp -Aus dem Film "Vier Fäuste für ein Hallejula"

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