Die Filmstarts am 1. Dezember 2011
Straw Dogs — Wer Gewalt sät
Wir leben im 21. Jahrhundert und halten uns für aufgeklärt und zivilisiert. Dennoch sind Kriege keine reine Erscheinung des Mittelalters und Gewalt auch in der westlichen Welt allgegenwärtig. Viele sehen sich bei dieser Problematik ausgeschlossen und zeigen auf die 'anderen'. Dabei kann sich niemand davon freimachen, dass unter bestimmten Umständen psychologische Prozesse in Gang gebracht werden, die auch den letzten Pazifisten aggressiv und gewaltbereit werden lassen. Das zeigt "Straw Dogs — Wer Gewalt sät" gleichermaßen eindrucksvoll und erschütternd.
Der Drehbuchautor David (James Marsden) zieht mit seiner Frau Amy (Kate Bosworth) von der Metropole in die Einöde im Süden der USA. Dort müssen die beiden die Spielregeln der Provinz erst mal kennenlernen. Nichtsahnend engagiert David Amys Ex-Freund Charlie (Alexander Skarsgård) und dessen Freunde, um Handwerksarbeiten am Haus des Ehepaars vorzunehmen. Er glaubt, damit einen Freundschaftsdienst geleistet zu haben, doch die zunächst netten Handwerker werden neidisch und beginnen, David und Amy systematisch zu terrorisieren. Die beiden üben sich vorerst in Toleranz, ehe sich so viel angestaut hat, dass es aus ihnen herausbricht und auch sie sich gewalttätig und brutal zur Wehr setzen...
Der Regisseur Rod Lurie holt den Film-Klassiker "Straw Dogs — Wer Gewalt sät" mit Dustin Hoffmann von 1971 ins 21. Jahrhundert und zeigt, dass die Thematik nicht an Bedeutung verloren hat. Ohne Wertung und Analyse zeigt der Film auf beeindruckende Weise, wie Gewalt aus Nichtigkeiten entstehen kann. Mit einfachen, aber dennoch starken Mitteln inszeniert Rod Lurie das Schreckensszenario und präsentiert verstörend und realitätsnah die Mechanismen von Gewalt. "Straw Dogs — Wer Gewalt sät" ist kein schöner, aber ein sehr guter und absolut sehenswerter Film.
„Es war unglaublich brutal und angsteinflößend" - Kate Bosworth über die Dreharbeiten
Kein Sex ist auch keine Lösung
Der Mann als solcher möchte seine zwischenmenschlichen Beziehungen zu Frauen gerne auf das Körperliche beschränken, bloß keine Verantwortung übernehmen und dabei alles immer ganz locker sehen. Die Frau als solche hingegen möchte sich verlieben, geliebt werden und sucht immer nach substantieller Qualität in ihren Beziehungen. Soweit zumindest das gängige Vorurteil. Doch manchmal sind die Rollen auch ganz anders verteilt.
Tom (Stephan Luca) sieht gut aus, kann charmant sein und hat einen hippen Job in der Werbebranche. Sein Erfolg bei Frauen ist beachtlich. Doch emotional zu nah darf ihm dabei keine kommen und so serviert er seine Partnerinnen nach dem dritten Geschlechtsverkehr auch immer wieder ab — bis er Elisa (Marleen Lohse) kennenlernt. Denn die hat auch ihre Prinzipien und erklärt Tom zu seiner Überraschung nach dem dritten Mal, dass jetzt Schluss sei. Damit weiß der bis dato nie zurückgewiesene Tom natürlich gar nicht umzugehen...
Mit "Kein Sex ist auch keine Lösung" nimmt sich Regisseur Torsten Wacker des gleichnamigen Bestellers von Mia Morgowski an. Herausgekommen ist eine heitere und charmante deutsche Komödie, die — wie so oft — die Missverständnisse zwischen Mann und Frau in bester Slapstick-Manier darstellt. Wer bei "Keinohrhasen" und "Männerherzen" seine Freude hatte, kommt auch hier voll auf seine Kosten. Wem die Witze in den genannten Filmen schon zu vorhersehbar waren, der wird wohl auch bei diesem Film eher keinen Spaß haben.
Ansehen oder nicht? - Filmkritik zu "In Time - Deine Zeit läuft ab"
London Boulevard
Wegen Körperverletzung saß er drei Jahre im Londoner Knast, doch nun will der hübsche Kleinganove Mitch (Colin Farrell) sauber bleiben. Zumal sein neuer Job als Leibwächter einer von Paparazzi verfolgten Schauspielerin (Keira Knightley) ihm eine in jeder Hinsicht positive Zukunft verspricht. Doch Mitchs Ruf als Schläger ist in der Unterwelt noch allzu präsent - man mag ihn nicht aus den Klauen geben. Während der brutale Boss Gant (Ray Winstone) ihn also mit allen Mitteln als Geldeintreiber gewinnen will, versucht der junge Held, sich seinen Weg aus kriminellen Verstrickungen freizukämpfen.
Was wie ein klassischer britischer Gangsterfilm etwa der sechziger Jahre klingt, ist eine Hommage genau darauf. Nach dem Roman "London Boulevard" des irischen Schriftstellers Ken Bruen hat der Oscar-prämierte amerikanische Drehbuchautor William Monahan ("Departed - Unter Feinden") sein gleichnamiges Regiedebüt als stylish-lässigen, gemäßigt actionreichen Thriller samt Liebesaffäre angelegt. Obwohl der Streifen mit seinen diversen Unterhandlungen weder innovativ noch formal perfekt erscheint, gelingt Monahan das Kunststück, Unterhaltsamkeit mit einer frustrierenden Gegenwartsanalyse zu verbinden.
Unvergessen - Die größten Filmmomente