„In Time – Deine Zeit läuft ab” – Justin Timberlake lebt von Minute zu Minute
Worum es geht
Zeit hat Geld als Währung verdrängt. Die Menschen altern nur bis zu ihrem 25. Lebensjahr. Danach stoppt der Alterungsprozess und jede weitere Lebenszeit muss verdient werden. Die Welt ist in sogenannte Zeitzonen eingeteilt — besser gesagt in arm und reich. In den Ghettos müssen sich die Menschen einzelne Minuten ihres Lebens hart erarbeiten. Sie leben von einem Tag in den anderen und erledigen alles ungewöhnlich schnell, während in den reichen Zonen fast unendlich viel Zeit im Umlauf ist und das einzige Ziel darin besteht, nicht durch einen dummen Zufall zu sterben. Will Salas (Justin Timberlake) lebt von Minute zu Minute, bis ein unerwarteter Gewinn an Zeit ihm die Türen zur Welt der Reichen öffnet. Dort verbindet er sich mit einer hübschen jungen Erbin (Amanda Seyfried), um das korrupte System zur Strecke zu bringen…
Zeitgemäß futuristisch
„Zeit ist Geld" — das wusste schon Benjamin Franklin. In dem neuen Kinofilm „In Time — Deine Zeit läuft ab" wird diese Aussage deutlicher denn je. Drehbuchautor Andrew Niccol gelingt es nach „Die Truman Show" erneut eine außergewöhnliche Idee in einer utopischen, aber dennoch wiedererkennbaren Welt anzusiedeln. Die Grundidee von „In Time" ist brillant und trotz aller Futuristik erschreckend zeitgemäß. Bei einem Alter von 25 Jahren bleibt der Alterungsprozess der Filmfiguren plötzlich stehen und wer über das nötige Kleingeld (in diesem Fall Zeit) verfügt, kann für immer mit einem jugendlichen Aussehen leben. Ein Wunsch, der auch in der realen modernen Gesellschaft mehr und mehr in den Vordergrund rückt. Der natürliche Alterungsprozess wird versucht mit allen Mitteln und Wegen aufzuhalten. „In Time" setzt noch einen drauf und lässt diesen Jugendwahn zu einem Überlebenskampf werden. So tritt die Zwei-Klassen-Gesellschaft in besonders dramatische Weise hervor. Während die einen Tag für Tag darum kämpfen ihr 27. Lebensjahr zu erleben, sind die anderen gelangweilt, weil sie bereits 103 Jahre alt sind und jeder Tag gleich ist.
Das Liebespaar rückt in den Vordergrund
Diese Unterscheide waren auch entscheidend bei der Auswahl der Darsteller für „In Time". Alle Schauspieler mussten aussehen wie 25, sich aber teilweise wie aus den 30er oder 50er Jahren nach außen verhalten. Zugegeben, es ist schon ein wenig irritierend, wenn Olivia Wild die Mutter von Justin Timberlake spielt. Der Zuschauer muss aber nicht nur mit gewöhnungsbedüftigen Konstellationen kämpfen, sondern auch mit offenen Fragen und einem Mangel an Plausibilität. Im Laufe der Handlung wird „In Time" zu einem actionreichen Road-Movie, bei dem die Flucht eines gejagten Liebespaares im Vordergrund steht. Die Idee von Zeit als Währung hat Potential und auch die Besetzung der Hauptrollen mit Justin Timberlake und Amanda Seyfried ist gelungen. Vielleicht haben sich die Macher mit einem 100-Minuten-Film nur für das falsche Format entschieden. In mehreren Teilen oder sogar einer TV-Serie hätte man die Idee sicher besser ausbauen können.