3 Filme, die Sie gesehen haben sollten: Jared Leto

Unglaublich, aber der Frauenschwarm mit den hypnotischen Augen hat am 26. Dezember 2011 tatsächlich schon seinen 40. Geburtstag gefeiert! Dabei dürfte vielen - vor allem der Damenwelt - sein Durchbruch als Schauspieler noch in guter Erinnerung sein: Mitte der Neunziger spielte er sich als cooler, unglaublich gutaussehender Highschool-Schwarm Jordan Catalano in der Serie "Willkommen im Leben" in die Herzen Tausender Teenager. Mittlerweile ist Jared Leto jedoch nicht nur ein gefragter Schauspieler, sondern auch Sänger, Songwriter und Gitarrist der überaus erfolgreichen Rockband 30 Seconds to Mars.

Der Tatsache, dass der Amerikaner leicht auf sein blendendes Äußeres reduziert werden könnte, wirkt er mit aller Macht entgegen: Er ist extrem wandlungsfähig und geht für seine Rollen oftmals an seine Grenzen, wie die folgenden 3 Filme nur allzu eindrucksvoll beweisen.

"Requiem For A Dream"
In "Requiem For A Dream" spielt Leto den drogensüchtigen Harry Goldfarb, der seine Sucht mit dem Heiligsten seiner Mutter Sara (Ellen Burstyn) finanziert — dem Fernseher, den er immer wieder zum Pfandleiher bringt. Die ältere verwitwete Dame verbringt nämlich den Großteil ihrer Zeit damit, eine bestimmte Show im Fernsehen zu schauen. Als ihr eines Tages von einer Medienagentur mitgeteilt wird, sie habe die Möglichkeit, in der Show aufzutreten, nimmt das Unheil seinen Lauf: Um dafür besonders gut auszusehen, schluckt sie Unmengen von Appetitzüglern und verliert jeglichen Bezug zur Realität. Ihr Sohn will die dramatische Veränderung unterdessen nicht wahrhaben, schließlich sind er, seine Freundin Marion (Jennifer Connelly) und Kumpel Tyrone (Marlon Wayans) zu sehr mit der eigenen Drogensucht und ihrem Niedergang beschäftigt...

Mit dem Film aus dem Jahr 2000 ist Regisseur Darren Aronofsky ein wahres Meisterstück geglückt, denn dank der erschreckend intensiven Inszenierung blicken wir hier geradewegs in die Hölle seiner Protagonisten — ohne dass dabei aber der moralische Anti-Drogen-Zeigefinger erhoben wird. Um den Junkie Harry wirklich überzeugend verkörpern zu können, nahm Jared Leto ganze 25 Pfund ab und begab sich zur Vorbereitung auf seine Rolle in die Drogenszene New Yorks. Ein Einsatz, der sich definitiv ausgezahlt hat.

„The Meth Project" — Darren Aronofskys Kampagne gegen Drogensucht

"Requiem For A Dream" (Bild: ddp images)
"Requiem For A Dream" (Bild: ddp images)

"Panic Room"
In dem David Fincher-Thriller "Panic Room" aus dem Jahr 2002 spielt der schöne Schauspieler das Mitglied einer Einbrecherbande, deren auserkorene Beute sich ausgerechnet in einem einbruchsicheren Raum befindet: Die frisch geschiedene Meg Altman (Jodie Foster) bezieht mit ihrer elfjährigen Tochter Sarah ("Twilight"-Fans ausgepasst: Kristen Stewart) in ein luxuriöses Stadthaus in der New Yorker Upper East Side. Das neue Domizil bietet einen sogenannten "Panic Room", der dank modernster Technik als absolut abgeschottet und sicher gegen Eindringlinge gilt. Und tatsächlich müssen Mutter und Tochter diesen Raum schneller okkupieren, als ihnen lieb ist: Bereits in der ersten Nacht verschafft sich ein Gangster-Trio (Jared Leto, Forest Whitaker, Dwight Joakam) Zugang zum Haus, deren Ziel ausgerechnet der "Panic Room" ist, in dem Meg und Sarah Schutz gesucht haben. Es entspinnt sich ein nervenzerreißender Wettlauf gegen die Zeit...

Mit diesem Film geht Regisseur Fincher dahin, wo es weh tut und macht das — gerade nach dem 11. September — erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Menschen zum Thema seines hochgradig spannenden Thrillers. Das Ergebnis ist ein Film, der nicht nur für Klaustrophobiker nahezu unerträglich bedrückend sein dürfte. Nachdem Jared schon 1999 mit Fincher in dem hoch gelobten Streifen "Fight Club" zusammenarbeitete und dort reichlich einstecken musste, darf er sich in "Panic Room" als cholerischer, aber leider ziemlich dümmlicher Gangster Junior ordentlich austoben. Eine Rolle, die ihm sichtlich Spaß gemacht hat.

"Panic Room" (Bild: ddp images)
"Panic Room" (Bild: ddp images)

"Mr. Nobody"
Die Tatsache, dass schon eine einzige Entscheidung den Verlauf unseres Lebens ändern kann, ist ebenso faszinierend wie erschreckend. Der Film "Mr. Nobody" widmet sich dieser Thematik und ist der bislang letzte Kinofilm, den Jared Leto gedreht hat.

Wir schreiben das Jahr 2092: Der 118-jährige Nemo Nobody (Jared Leto) ist die letzte Person auf Erden, die noch sterben muss, denn dank des medizinischen Fortschritts ist die Menschheit mittlerweile unsterblich geworden. Nemo blickt also auf sein Leben und seine Entscheidungen zurück: Als kleiner Junge muss er sich nach der Scheidung seiner Eltern entscheiden, bei wem er leben möchte. Eine Entscheidung, aus der sich eine Vielzahl an Möglichkeiten ergibt, wie sein Leben verlaufen könnte. Im Film werden diese unterschiedlichen Richtungen in verwobenen Handlungssträngen dargestellt, die sich auch darin unterscheiden, für welche der Frauen, die schon als Mädchen im Leben des kleinen Nemo eine Rolle gespielt haben, er sich entscheidet. Mit Anna (gespielt vom deutschen Exportschlager Diane Kruger) verbindet ihn eine große Liebe, die er nie vergessen wird, mit Jeanne (Linh-Dan Pham) führt er zwar ein luxuriöses Leben, aber eine langweilige Ehe und die depressive Elise (Sarah Polley) liebt er trotz ihrer Krankheit so sehr, dass er ihrem Wunsch nachkommt, ihre Asche nach ihrem Tod auf dem Mars zu zerstreuen. Nemo Nobody erkennt als Greis, dass jedes dieser drei Leben es verdiente, gelebt zu werden...

Mit "Mr. Nobody" ist dem belgischen Regisseur Jaco Van Dormael ein bildgewaltiges und dramaturgisch raffiniertes Meisterstück geglückt, über dem die philosophische "Was wäre wenn"-Frage schwebt. Jared Leto selbst schöpft sein enormes schauspielerisches Potential besonders in der Rolle des 118-jährigen Greises auf beeindruckende Weise aus.

"Mr. Nobody" (Bild: ddp images)
"Mr. Nobody" (Bild: ddp images)

Drei Filme, die Sie gesehen haben sollten: Heath Ledger

Drei Filme, die Sie gesehen haben sollten: Robert Pattinson

Drei Filme, die Sie gesehen haben sollten: Scarlett Johansson

Drei Filme, die Sie gesehen haben sollten: Kirsten Dunst