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Das sagt Schumacher über sein ausgefallenes F1-Debüt

Das sagt Schumacher über sein ausgefallenes F1-Debüt

Mick Schumacher konnte es kaum erwarten. Sein rot-weißer Overall saß wie angegossen, der Alfa Romeo mit der Startnummer 37 stand bereit - doch die berüchtigten Wetterkapriolen am Nürburgring ließen das Formel-1-Trainingsdebüt des meistbeobachteten Motorsporttalents der Welt ins Wasser fallen.

Bei dichtem Nebel in der Eifel erhielt der Rettungshelikopter keine Starterlaubnis, die 20 Rennwagen bewegten sich deswegen am Freitag nicht einen Meter.

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"Es ist schade, dass ich nicht fahren konnte", sagte Schumacher, der das gesamte Wochenende beim Team bleiben wird und alles aufsaugen will. "Ich kann an Meetings teilnehmen, das Innenleben von Alfa kennenlernen. Ich will so viel Input bekommen wie möglich. Aber natürlich wäre ich lieber gefahren."

So verbrachte Schumacher die 90 Minuten am Vormittag mit dicker Jacke und Mundschutz hoffend und bangend in der Team-Garage, am Nachmittag plauschte er mit Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, dessen Vater Norbert und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

"Regengott" Schumacher - Revival fällt aus

Schumacher durfte gelöst sein, denn es ist ziemlich wahrscheinlich, dass der derzeitige Formel-2-Spitzenreiter auch ohne die geplante Bewerbungsfahrt im kommenden Jahr und damit 30 Jahre nach seinem berühmten Vater sein Renndebüt in der Königsklasse geben wird. (Formel 1: Großer Preis der Eifel am Sonntag ab 14.10 Uhr im LIVETICKER),

Michael Schumacher, fünfmaliger Nürburgring-Sieger und Rekordweltmeister, hatte in seiner Formel-1-Karriere ein ums andere Mal bei Bedingungen nahe am Irregulären brilliert und sich den Beinamen "Regengott" erfahren.

Mick Schumacher wäre am Freitag bei Dauerregen und Nebel "gern" auf die Strecke gegangen, "aber die Sicherheit geht vor". Sein banger Blick auf das Regenradar und ein Kontrollgang in die Boxengasse machten ihm schnell klar: Hier geht heute nichts.

Aufgrund des dicht gedrängten Terminplans kam eine Verlegung der Einheit nicht infrage. Auch die zweite Session ab 15.00 Uhr, in der etatmäßig wieder Alfa-Stammpilot Antonio Giovinazzi an der Reihe gewesen wäre, wurde letztlich ersatzlos gestrichen.

Schumacher: Hoffnung auf Abschlusstraining

Umso wichtiger wird damit für die Piloten das 60-minütige Abschlusstraining am Samstag (12.00 Uhr/Sky).

Womöglich erhält Schumacher bei einem der sechs ausstehenden Rennwochenenden eine neue Bewährungschance. Losgelöst davon deutet aber vieles darauf hin, dass er den 26-jährigen Giovinazzi zur Saison 2021 gänzlich ersetzen wird - auch wenn Schumacher beschwichtigte: "Im Moment liegt mein Hauptfokus auf der Formel 2. Wenn ich da gut abschneide, wird es eher gut aussehen."

Alfa-Romeo-Teamchef Fred Vasseur hingegen erklärte vielsagend: "Wir werden ihn ganz sicher bald in der Formel 1 sehen. Ich denke, wir stehen kurz vor einer Entscheidung, was unsere Fahrer für nächstes Jahr betrifft." Schumacher sei "natürlich eine Option, es liegt aber auch an Ferrari, da eine Entscheidung zu treffen."

Diese scheint bereits gefallen zu sein. Ferrari-Teamchef Binotto sagte bei Sky in bemerkenswerter Deutlichkeit: "Ich denke, Mick wird bald in die Formel 1 kommen", um sogleich zu relativieren: "Wir werden in den kommenden Wochen entscheiden, was das Beste für ihn und unsere anderen Akademie-Fahrer in der Formel 2 ist."

Nürburgring: Wetter bleibt mies

Auch unter den aktuellen Piloten hat Schumacher junior viele Fürsprecher. "Er verdient seine Chance. Ich hoffe, dass er sich ein Cockpit für nächstes Jahr sichern kann. Er ist ein toller Junge", sagte etwa Vettel am Donnerstag.

Der Heppenheimer startet nach dem verlorenen Freitag ebenso wie Weltmeister Lewis Hamilton, der im Mercedes seinen 91. Sieg und damit die Einstellung des Rekords von Michael Schumacher anpeilt, quasi bei Null.

Das Wetter am Nürburgring soll am gesamten Wochenende mäßig bleiben. Niedrige Temperaturen und Wind werden auch für Samstag sowie für das Rennen am Sonntag (14.10 Uhr) erwartet, an diesen Tagen soll es aber allenfalls zu kleineren Schauern kommen.