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Zugunglück in Bayern: Darum ist die Bergung so schwierig

Luftaufnahmen zeigen, wie stark die beiden Züge ineinander verkeilt sind.

Elf Tote und mehr als 100 teils Schwerverletzte – das ist das Resultat des tragischen Zugunglücks in Bayern, das sich in den Morgenstunden des gestrigen Dienstags ereignete. Auch am Tag nach dem verheerenden Unglück gestaltet sich die Bergung der beiden Wracks immer noch extrem schwierig, wie die Einsatzkräfte vor Ort bestätigen.

Es sei sowohl die Unfallstelle als auch der Unfallhergang, die die Bergungsarbeiten so enorm erschweren, erklärt ein Polizeisprecher laut der "Süddeutschen Zeitung". Der Streckenabschnitt, auf dem sich das Zugunglück ereignete, ist extrem schwer zugänglich, da er direkt an einem Kanal sowie in einem Wald und in einer Kurve liegt. "Es ist die am schwersten zugängliche Stelle auf der ganzen Linie", bestätigt der Leiter der Pullacher Feuerwehr, Hermann Tutschka. Die Rettungskräfte haben zwischen einem dicht bewachsenen Hang und dem Kanal kaum Platz, um an den Zugwracks zu arbeiten.

Schweres Gerät wie Kräne, die für die Bergung eigentlich dringend benötigt werden, haben kaum eine Chance, zur Unfallstelle zu gelangen. Ein unbefestigter, knapp drei Meter breiter Schotterweg ist die einzige Zufahrtsmöglichkeit zu der Stelle, an der sich das Zugunglück abspielte. Deshalb helfen THW und Wasserwacht, indem sie Gerätschaften sowie Essen und Getränke für die unermüdlichen Rettungskräfte über den Kanal bringen.

Doch auch die Art des Unfalls macht die Bergung der Trümmer extrem schwierig. Da die beiden Zugführer bis kurz vor dem Unglück wohl keinerlei Sichtkontakt hatten, seien die Züge fast mit voller Geschwindigkeit aufeinandergeprallt. Dadurch haben sich die Wracks so sehr ineinander verkeilt, dass der Zugang für die Rettungskräfte eine "massive Herausforderung" ist, so der Polizeisprecher.