Zoe Saldana: Keine Rollen, weil sie nicht „traditionell-amerikanisch“ ist

Wunderschön, aber im Showbiz nicht erwünscht? Zoe Saldana teilt gegen die Film- und Modeindustrie aus. (Bild: AP Photo)
Wunderschön, aber im Showbiz nicht erwünscht? Zoe Saldana teilt gegen die Film- und Modeindustrie aus. (Bild: AP Photo)

Sie spielte in Blockbustern wie „Fluch der Karibik“, „Avatar“ und „Guardians of the Galaxy“ mit. Doch nun behauptet Schauspielerin Zoe Saldana, in Hollywood diskriminiert zu werden. Grund dafür sei ihre ethnische Herkunft.

In einem Interview mit „PorterEdit“, dem Online-Magazin des Luxus-Versandhandels „Net-a-Porter“, sagte Zoe Saldana, sie habe Hauptrollen in Filmen nicht bekommen, weil sie nicht „traditionell“ genug aussehe. Saldana, die bereits auf den Covern von renommierten Zeitschriften wie „Harper‘s Bazaar“, „Shape“, „Elle“, Women‘s Health“ und „Cosmpolitan“ abgebildet war, sagte zudem, dass sie auch schon von Magazinen abgelehnt worden sei.

Die 39 Jahre alte Schauspielerin, deren Vermögen auf 20 Millionen Dollar geschätzt wird, wurde im US-Bundesstaat New Jersey geboren, hat aber dominikanische Wurzeln. Gegenüber „PorterEdit“ sagte sie: „Jedes Mal, wenn ich ein Drehbuch lese, selbst wenn es sich um ein historisches Stück handelt, dann lese ich es und denke, ich werde mich um die Hauptrolle bemühen.“

Beim weiteren Durchlesen stoße sie dann aber häufig auf eine Nebenrolle mit ethnischem Hintergrund und ahnt, wofür sie gecastet werden soll. „Mir war es nicht einmal erlaubt, mich für die Hauptrolle zu bewerben, denn man wolle die Rolle ‚traditionell‘ besetzen.“ Sie habe schon einmal ein Telefongespräch mit einem Agenten beendet und sich gedacht: „Was an mir ist nicht-traditionell“?

„Eine Begegnung mit dem neuen #PorterEdit Cover-Star Zoe Saldana. Der „Avengers – Infinity War“-Star erzählt alles über das elitäre Hollywood und ihren Kampf gegen Rassenvorurteile, während sie schicke Anzüge und schnittige Kleider präsentiert.“

Bezüglich des an vielen amerikanischen Schulen verbreiteten Morgenrituals, einen Treueschwur an die Nation zu leisten, sagte Saldana: „In meinem Land, dem ich seit ich fünf war täglich die Treue geschworen habe, gesagt zu bekommen, dass ich kein ‚traditioneller Amerikaner‘ bin, obwohl ich doch nur den amerikanischen Traum verfolge, ist sehr schmerzhaft.“

Den gleichen Kampf fechte sie in der Modeindustrie aus, so Saldana. Wegen ihrer ethnischen Herkunft seien ihr schon Cover-Shoots entgangen. Das habe ihrer Meinung nach auch damit zu tun, dass sie in Science-Fiction-Filmen zu sehen war. Die Rollen in solchen Filmen gelten als zu „männlich“ für Frauenmagazine.

Dennoch seien schon zahlreiche Frauen auf den Titelseiten von Frauenmagazinen aufgetaucht, die in Actionfilmen mitspielten, und die würden auch als typisch männlich gelten. Ihre Vermutung: Ihre Hautfarbe hat den Redakteuren nicht gepasst. „Colour doesn‘t sell“ (dt.: „Farbe verkauft sich nicht“), brachte die Schauspielerin ihre Theorie auf den Punkt.