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Einkaufszentrum in Ukraine angegriffen - Zahl der Toten steigt

Nach einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk sind nach offiziellen Angaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Darüber hinaus seien rund 60 Menschen teils schwer verletzt worden,so der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin. Die Stadt liegt etwa 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew. Die Ukraine machte Russland für den Angriff verantwortlich. «Die Besatzer haben mit Raketen auf ein Einkaufszentrum geschossen, in dem mehr als Tausend Zivilisten waren», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Nachrichtendienst Telegram.

Aufnahmen von dem Einschlag der Rakete sind beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau mit Bestürzung aufgenommen worden - für Strategie-Beobachter war vermutlich genau das bezweckt.

"GRÜSSE AUS MOSKAU"

„Russland will nur immer wieder einmal demonstrieren, dass es Ziele in der gesamten Ukraine attackieren kann. Die Raketen auf Kiew sind keine Vorboten für einen neuerlichen Angriffe auf die Hauptstadt“, so Gerhard Mangott, Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck ("RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)".

Die Raketenangriffe seien eher als „Grüße aus Moskau“ an westliche Gipfeltreffen gedacht: An den EU-Gipfel in der vergangenen Woche, auf dem der Beitrittskandidatenstatus der Ukraine beschlossen wurde, an den aktuell laufenden G7-Gipfel, auf dem neue Sanktionen gegen Russland geplant wurden und an den am Dienstag beginnenden Nato-Gipfel in Madrid.

Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte zufolge sollen bei dem Angriff Luft-Boden-Raketen des Typs X-22 eingesetzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk
abgefeuert worden, hieß es. Der Sekretär des Sicherheitsrats, Olexij Danilow, sagte, dass eine zweite Rakete in ein örtliches Sportstadion eingeschlagen sei.

OSTUKRAINE

Im Osten des Landes wurden ukrainische Streitkräfte zur Verteidigung von Lyssytschansk eingesetzt, ihrer letzten Festung im Oblast Luhansk nach dem Abzug aus dem benachbarten Sjewjerodonezk. Wenn Lyssytschansk fällt, haben es russisches Militär und Milizen leichter, ukrainische Truppen im benachbarten Gebiet Donezk anzugreifen.

In Slowjansk (Oblast Donezk), kommen Tag für Tag Hunderte von Zivilisten an, die aus anderen von der russischen Offensive betroffenen Orten geflohen sind. Aber auch Slowjansk ist keine Garantie für Sicherheit. An diesem Montag wurde bei einem russischen Bombenanschlag, der mehrere Gebäude traf, eine Person getötet.

su mit dpa