„ZDF“-Reihe zu jungem Kino: Erstmals sind alle Beiträge von Frauen

Die junge Leila wächst auf dem Rummel auf, wo sie einsam und unverstanden bleibt. (Bild: ZDF/Jieun Yi)
Die junge Leila wächst auf dem Rummel auf, wo sie einsam und unverstanden bleibt. (Bild: ZDF/Jieun Yi)


Jedes Jahr zeigt das „ZDF“ in seinem „Kleinen Fernsehspiel“ im Sommer die Reihe „Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten“. Dieses Jahr sind die vier Filme allesamt von Frauen. Was hat es damit auf sich und welche Filme werden gezeigt?

Schon seit fünf Jahren würdigt das ZDF in jedem Sommer den jungen deutschen Film. Dann zeigt der öffentlich-rechtliche Sender eine Reihe von Filmen, die von Nachwuchstalenten gemacht wurden. Das ZDF möchte dabei herausstellen, wie vielseitig es ist und „wie der filmische Nachwuchs unterschiedliche Genres erobert“, wie es schreibt.

Dieses Jahr aber wird noch ein weiterer Schwerpunkt gesetzt: Alle Beiträge sind Werke von Frauen. Produktionen weiblicher Autorinnen oder Regisseurinnen sind in der Branche nach wie vor unterrepräsentiert, wogegen der Sender nun ein Zeichen setzen möchte.

Welche Filme laufen?

Den Auftakt am 18. Juli macht „Hedi Schneider steckt fest“ von Regisseurin und Autorin Sonja Heiss. Es geht um eine Frau, die selbstbewusst und mit beiden Beinen im Leben steht. Eines Tages bleibt sie im Aufzug stecken und leidet danach an Panikattacken. Ihre Beziehung droht daran zu zerbrechen. Um sie zu retten, fahren sie und ihr Mann für 24 Stunden nach Norwegen.

Am Donnerstag den 20. Juli folgt dann „Marry Me! – Aber bitte auf Indisch“ von der Regisseurin Neelesha Barthel, die auch am Drehbuch mitgeschrieben hat. In der Komödie geht es um Kissy, eine junge Deutsch-Inderin, die von ihrer traditionellen Großmutter aus Indien gezwungen wird, den Vater ihrer Tochter zu heiraten – samt großer, indischer Hochzeit. Mit dem ist sie zwar schon lange nicht mehr zusammen, überredet ihn aber, mitzuspielen. Natürlich geht alles Drunter und Drüber.

Eine Woche später, am Donnerstag den 27. Juli, folgt das Drama „Club Europa“. Regisseurin Franziska M. Hoenisch betrachtet darin die Flüchtlingsthematik in Bezug auf die Lebenswelt junger Menschen in Berlin. Martha entschließt sich, den geflüchteten Samuel in ihrer WG in Berlin-Kreuzberg aufzunehmen. Alles läuft super, alle verstehen sich gut und freunden sich an – dann ändert sich der Aufenthaltsstatus von Samuel und die jungen Menschen werden vor tief greifende Entscheidungen gestellt.

Samuel ist nach Deutschland geflüchtet. Seine WG muss sich entscheiden, wie weit sie gehen möchte, um ihm zu helfen. (Bild: ZDF/Stefanie Reinhard)
Samuel ist nach Deutschland geflüchtet. Seine WG muss sich entscheiden, wie weit sie gehen möchte, um ihm zu helfen. (Bild: ZDF/Stefanie Reinhard)

Am 31. Juli kommt der Abschluss der Reihe. In „Looping“ erzählt Regisseurin und Autorin Leonie Krippendorff die Geschichte der 19-jährigen Leila. Die wächst auf dem Rummel auf, wird aber von niemandem verstanden. Denn Leila liebt Frauen. Nach einer traurigen Erfahrung lässt sie sich in die Psychiatrie einweisen und verliebt sich dort in ihre beiden Zimmergenossinnen. Gemeinsam reißen sie aus und genießen den Hedonismus der Nacht. Wird Leila hierdurch zurück ins Leben finden?

Unter den Filmen sind ein paar echte Highlights. Es lohnt sich, einzuschalten – trotz der sommerlichen Temperaturen.