Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen weiter im Sinkflug

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen befindet sich weiterhin im Sinkflug: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im März 24.500 neue Wohnungen genehmigt, das waren 29,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen befindet sich weiterhin im Sinkflug: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im März 24.500 neue Wohnungen genehmigt, das waren 29,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen befindet sich weiterhin im Sinkflug: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im März 24.500 neue Wohnungen genehmigt, das waren 29,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Bauministerium sprach von "üblen" Zahlen und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte die öffentliche Hand zum Handeln auf.

Seit Jahresbeginn gingen die Genehmigungen jeweils jeden Monat um über 20 Prozent zurück. Einen noch stärkeren Rückgang als zuletzt gab es demnach im März 2007 mit minus 46,5 Prozent verglichen mit März 2006, wie die Statistiker in Wiesbaden am Mittwoch weiter mitteilten.

Der Trend bei den Baugenehmigungen ist damit nun seit Mai 2022 negativ. Grund für den anhaltenden Rückgang der Bauvorhaben sind nach Einschätzung der Statistiker die hohen Baukosten und die schlechten Finanzierungsbedingungen.

Zusammen genommen wurden im ersten Quartal laut Bundesamt insgesamt 68.700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei gingen die Genehmigungen für Einfamilienhäuser um 31,1 Prozent zurück, bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl sogar um 51,9 Prozent. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 25,2 Prozent.

"Uns werden auf viele Jahre die dringend benötigten Wohnungen fehlen", warnte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa. "Ohne ein Umdenken in der Förderpolitik wird der Wohnungsbau eine Bruchlandung hinlegen."

Auch DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell forderte die Politik zum Handeln auf. "Wenn die Privaten nicht bauen, muss die öffentliche Hand in die Offensive gehen", erklärte er. Nötig sei etwa eine "massive Aufstockung der Mittel für den sozialen Wohnungsbau" sowie ein Beteiligungsfonds, mit dem der Bund die Eigenmittelbasis kommunaler und landeseigener Wohnungsunternehmen stärken könne.

Eine Sprecherin des Bauministeriums von Klara Geywitz (SPD) sagte in Berlin, die vom Bundesamt kommunizierten Zahlen seien "tatsächlich übel". Unmittelbaren Anlass für einen Gipfel oder ein sofortiges Treffen mit den Ländern sieht das Ministerium hingegen nicht. Es gebe ohnehin wöchentlich Kontakt mit den Ländern und einen andauernden Austausch mit den zuständigen Verbänden, sagte sie.

hcy/pe