Wutausbruch via Facebook: Til Schweiger sauer über Entscheidung von Filmakademie

Steht mit der Berliner Filmakademie, die alljährlich die Lola vergibt, auf Kriegsfuß: Til Schweiger. (Bild: Getty Images)
Steht mit der Berliner Filmakademie, die alljährlich die Lola vergibt, auf Kriegsfuß: Til Schweiger. (Bild: Getty Images)

Gemeinsam mit dem Regisseur Fatih Akin hatte Til Schweiger der Deutschen Filmakademie in Berlin einen Schauspieler zur Aufnahme empfohlen. Doch die lehnte ab. In einem wütenden Posting erklärte Schweiger nun zum bereits zweiten Mal seinen Austritt aus der Institution.

In der Nacht zu Freitag musste all die Wut raus – und zwar öffentlich. Til Schweiger, für seine gelegentlichen Gefühlsausbrüche bekannt, postete auf seiner Facebook-Seite einen schonungslosen Beitrag. „Ja, habt ihr den Schuss nicht gehört?“, fragte der beliebte Schauspieler und Regisseur in Richtung Deutscher Filmakademie.

Die hatte nämlich zuvor eine Empfehlung von Schweiger und dessen Regiekollegen Fatih Akin abgelehnt. Die beiden Filmschaffenden hatten den Schauspieler Aleksandar Jovanovic zur Aufnahme in die Akademie vorgeschlagen. Schweiger zur Entscheidung: „Obwohl der hochverdiente Fatih Akin und meine Wenigkeit ihn als Paten empfehlen, lehnt Ihr ihn ab!“


Weiter schimpft Schweiger gegen die 2003 gegründete Filmakademie: „Das ist zwar ohne Worte, aber ein weiterer Beweis für Eure Kleingeistigkeit! Schmort weiter in Eurem Saft, aber bitte ohne mich! Ich bin ja schonmal aus Eurem Laden ausgetreten, aber auf Wunsch von meinem Freund und Mentor Bernd Eichinger, der leider so naiv war Euch zu erschaffen, wieder eingetreten.“

In der Tat war Schweiger 2008 aus der Akademie ausgetreten, weil diese Schweigers Film „Keinohrhasen“ bei der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis nicht berücksichtigt hatte. Damals erklärte er in einem „Focus“-Interview seinen Austritt und schimpfte, dass vor allem Filme nominiert worden seien, die „keine Sau kennt“.

Der von Schweiger und Akin empfohlene Aleksandar Jovanovic ist ein in Deutschland geborener Schauspieler mit serbischen Wurzeln. Dem heute 47-Jährigen gelang der Durchbruch im Schauspielgeschäft im Jahr 1998, als er in Fatih Akins Drama „Kurz und schmerzlos“ mitspielte. Für diese Rolle wurde ihm der Adolf-Grimme-Preis verliehen. Seither war Jovanovic in unterschiedlichen Filmen und Formaten zu sehen, unter anderem in mehreren Tatort-, SOKO- und Polizeiruf-Episoden.

Der Deutschen Filmakademie, der aktuell Iris Berben als Präsidentin vorsitzt, gehören rund 1.900 Mitglieder an. Laut Satzung können neue Mitglieder von zwei Paten vorgeschlagen werden, Preisträger des Deutschen Filmpreises werden dagegen durch eigene Erklärung automatisch Mitglied. Zudem gibt es Ehrenmitglieder, die für ihre besonderen Verdienste um den deutschen Film aufgenommen werden, sowie Fördermitglieder, wobei es sich hierbei meistens um Unternehmen aus der Unterhaltungs- und Filmbranche handelt.