Woody Allen verklagt Amazon auf 68 Millionen Dollar

Der US-Regisseur fordert einen Millionenbetrag von dem Onlineriesen Amazon. (Bild: AP Photo)
Der US-Regisseur fordert einen Millionenbetrag von dem Onlineriesen Amazon. (Bild: AP Photo)

Woody Allen verlangt 68 Millionen Dollar (rund 60 Millionen Euro) von Amazon. Der US-Regisseur wirft dem Onlineriesen vor, ihm die Finanzierung seines Films zu verweigern – und das, obwohl es darüber bereits einen Vertrag gab.

Laut Darstellung der Anwälte von Woody Allen hatte sich Amazon dazu verpflichtet, dem Regisseur neun Millionen Dollar zur Finanzierung des jüngsten Films „A Rainy Day in New York“ zu geben. Im Juni 2018 habe das Unternehmen dann aber versucht, sich aus dem Vertrag zu ziehen. Die Zahlung sei bisher nicht bei ihm eingegangen. Zunächst lag von Amazon zu der Klage keine Stellungnahme vor.

Amazon sollte den Film von Woody Allen finanzieren. (Bild: Roberto Machado Noa/LightRocket via Getty Images)
Amazon sollte den Film von Woody Allen finanzieren. (Bild: Roberto Machado Noa/LightRocket via Getty Images)

Die Begründung: die jahrzehntealten Missbrauchsvorwürfe gegen den US-Regisseur

Doch in der am Donnerstag bei einem New Yorker Gericht eingereichten Klage heißt es jetzt, dass Amazon die jahrzehntealten Missbrauchsvorwürfe gegen Allen als Grund für die Zahlungsverweigerung nannte.

Im Zuge des erbitterten Sorgerechtsstreits zwischen Allen und seiner früheren Lebensgefährtin Mia Farrow in den neunziger Jahren waren die Vorwürfe gegen den Regisseur erstmals aufgetaucht. Dylan Farrow erhob damals die schwere Anklage, ihr Adoptivvater habe sie 1992 als Siebenjährige auf dem Dachboden ihres Hauses missbraucht. Der Regisseur wies die Vorwürfe stets zurück.

“A Rainy Day in New York” trotzdem beendet

Den Film, um den es geht – “A Rainy Day in New York“ – konnte Allen aber auch ohne die Finanzierung von Amazon fertigstellen. Timothée Chalamet und Rebecca Hall, die darin mitspielen, wollen jedoch ein Zeichen setzen und ihre Gehälter für wohltätige Zwecke spenden. Unter anderem sollen Beträge an die Organisation “Time’s Up” (deutsch: Die Zeit ist um) gehen. Hier setzt man sich gegen Belästigung und Missbrauch von Frauen ein.

Andere Schauspieler kündigten seit 2017 an, nicht mehr mit Woody Allen zusammenarbeiten zu wollen. Darunter Hollywoodgrößen wie Colin Firth, Mira Sorvino, Greta Gerwig und Ellen Page.