Woody Allen: "Ich sollte das Aushängeschild für #MeToo sein"

Woody Allen will nicht länger mit Menschen wie Harvey Weinstein in Verbindung gebracht werden. In einem Interview erklärt er, warum er das Aushängeschild der #MeToo-Bewegung sein sollte.

Woody Allen (82) glaubt, er könne als positives Beispiel für die #MeToo-Bewegung dienen. In einem Interview mit der argentinischen Nachrichtensendung "Periodismo Para Todos" wies der Regisseur erneut Vorwürfe zurück, er habe seine Tochter Dylan Farrow (32) missbraucht: "Das wurde vor 25 Jahren von allen Behörden eingehend untersucht und alle kamen zu dem Schluss, dass das nicht stimmt", sagte Allen. "Und das war das Ende und ich habe mit meinem Leben weitergemacht."

Dazu dass die Vorwürfe nun erneut an die Öffentlichkeit gekommen seien, sagte er, einen Menschen so zu beschuldigen, sei "eine schreckliche Sache": "Ich bin ein Mann mit Familie und meinen eigenen Kindern. Also natürlich es ist erschütternd."

Farrow hatte 2013 in einem Interview mit "Vanity Fair" und in einem offenen Brief, der in der "New York Times" 2014 veröffentlicht wurde, über den angeblichen sexuellen Übergriff gesprochen. Im Januar hat sie zudem in einem Interview, das bei "CBS This Morning" ausgestrahlt wurde, die Vorwürfe zum ersten Mal im Fernsehen vorgebracht. Allen hat die Anschuldigungen immer bestritten, er wurde nie vor Gericht gestellt.

"Ich sollte das Aushängeschild für die #MeToo-Bewegung sein"

In seinem "Periodismo"-Interview sagte Woody Allen über die #MeToo-Bewegung, dass er diese unterstütze: Er finde es gut, dass #MeToo die Leute, die all diese schrecklichen Dinge tun, zur Rechenschaft ziehe. Was ihn frustriere, so Woody Allen weiter, sei, dass er mit diesen in Verbindung gebracht werde. "Menschen, die von 20 Frauen, 50 Frauen, 100 Frauen" des Missbrauchs beschuldigt werden. "Und ich, der nur von einer Frau in einem Sorgerechtsstreit beschuldigt wurde, was untersucht wurde und sich als unwahr erwiesen hat, werde mit diesen Leuten verglichen."

Woody Allen erklärte, er sei ein Verfechter der #MeToo-Bewegung und wies auf die Tatsache hin, dass keine der Schauspielerinnen, mit denen er im Laufe der Jahrzehnte gearbeitet habe, Vorwürfe gegen ihn erhoben habe. "Ich denke, wenn sie Leute finden, die unschuldige Frauen und Männer belästigen, ist es eine gute Sache, dass sie die bloßstellen", sagte der Regisseur. "Aber wissen Sie, ich sollte das Aushängeschild für die #MeToo-Bewegung sein, weil ich seit 50 Jahren in der Filmbranche arbeite. Ich habe mit Hunderten von Schauspielerinnen gearbeitet und nicht eine einzige" habe ihm etwas vorzuwerfen.

Foto(s): Dennis Van Tine/starmaxinc.com/ImageCollect