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Wine in Black wieder auf Wachstumskurs

Der Berliner Online-Premiumversand Wine in Black hat im Oktober dieses Jahres nach eigenen Angaben erstmals schwarze Zahlen geschrieben. „Wir beschäftigen uns wieder verstärkt mit Wachstumsstrategien“, meint Mitgründer Stephan Linden.

Auf welche Art er im neuen Jahr den Umsatz steigern will, wollte er noch nicht verraten: „Die Optionen liegen aber derzeit auf dem Tisch“. Beispielsweise seien sowohl Partnerschaften mit Printmedien als auch ein Offline-Verkauf denkbar.

Mit dem Erreichen der Profitabilität erfüllt Linden das größte Versprechen gegenüber seinen Investoren, von denen er bislang mehr als zehn Millionen Euro eingesammelt hat. „Von der Logik her könnte man auch daran denken, in Spanien und Italien aktiv zu werden. Aber das werden wir nicht vor dem Erreichen der Profitabilität machen“, sagte Linden Anfang 2016 im Handelsblatt-Interview.

Derzeit ist Wine in Black in fünf europäischen Ländern aktiv: Neben dem Heimatmarkt Deutschland in Frankreich, Österreich, Niederlanden und der Schweiz. Es bietet ein ständig wechselndes Sortiment mit rund 200 ausgewählten Weinen zu einem Durchschnittspreis von 15 Euro pro Flasche.

Im neuen Jahr führt Linden das Unternehmen allein. Mitgründer Christian Hoya zieht sich Ende 2017 aus dem operativen Geschäft zurück und verlässt nach Angaben von Wine in Black das Unternehmen als Geschäftsführer auf eigenen Wunsch, bleibt aber weiterhin als Gesellschafter involviert. „Christian Hoya wird uns auch als Berater erhalten bleiben“, meint Linden, der zunächst dessen Aufgaben übernimmt.

Das Venture-Capital-finanzierte Unternehmen wird das Geschäftsjahr 2017 erneut mit einem Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich abschließen. Der Jahresabschluss im Bundesanzeiger verrät für das Jahr 2016 einen Fehlbetrag von 1,9 Millionen Euro nach minus 2,5 Millionen im Jahr 2015 - es sind wohl die Kosten des Wachstums.

Genaue Umsatzziele kommuniziert das Online-Unternehmen nicht, gab aber Anfang 2016 bekannt, 2,5 Millionen Flaschen verkauft zu haben. Bei einem Durchschnittspreis von 15 Euro pro Flasche hätte Wine in Black seit der Unternehmensgründung bis Anfang 2016 mehr als 37 Millionen Euro Umsatz erzielt. ‚

Der Weinmarkt dürfte den großen Wandel noch vor sich haben: Nur wenige Prozent des sieben Milliarden Euro großen Weinhandels laufen online an. Ein Grund: Die typischen Kunden gerade für höherwertige Weine sind deutlich älter als der Bevölkerungsschnitt und aus diesem Grund nicht so stark online-affin. Der Vertriebsweg über das Internet gilt als margenstark und weist den höchsten Durchschnittspreis aller Verkaufskanäle, weil meist Weinliebhaber kaufen, die sich in der Weinwelt auskennen.