Wie feministisch ist Harry Potter?

Hat sogar Harry Potter ein Problem mit der Darstellung von Frauen? Autorin J.K. Rowling gilt eigentlich als Feministin – in ihrer Bestseller-Reihe und den dazugehörigen Filmen spiegelt sich das allerdings nicht unbedingt wider.

Ob Hermine so glücklich wäre mit der Darstellung der Frauen in Harry Potter?
Ob Hermine so glücklich wäre mit der Darstellung der Frauen in Harry Potter?

Auch wenn die Harry-Potter-Filme den Bechdel-Test bestehen, sind die Frauen im Buch nicht unbedingt die Figuren, die die Handlung vorantreiben, wie dem Online-Portal “Bento” nun aufgefallen ist. Es geht schon mal damit los, dass die meisten Hauptfiguren Männer sind – von Bösewichten über die Lehrer bis zu den Schülern.

Zauberhafte Welt: Studenten untersuchen die Rechtmäßigkeit von Zaubersprüchen

Und die wenigen weiblichen Figuren werden ziemlich klischeehaft dargestellt: Hermine ist die schlaue bis nervige Streberin. Professorin Minerva McGonagall schwärmt in der Tanzstunde von Mädchen, in denen ein Schwan schlummert und Jungen, in denen ein Löwe lauert. Dolores Umbridge überdeckt ihre Skrupellosigkeit mit rosa Kostümen und alle weiteren Frauenfiguren sind vor allem fürsorgliche Randfiguren. Auch die Tatsache, dass Harrys Eigenschaften wie Mut und Arroganz “natürlich” von seinem Vater geerbt haben soll, könnte man der Filmvorlage als sexistisch ankreiden.

Phantastische Tierwesen 2: Fans wittern Rassismus

Wohin die Rollenverteilung führt, die J.K. Rowling mit dem Buch indirekt unterstützt, hat sie selbst am eigenen Leib erfahren. Ihre Verleger hatten sie vor der Veröffentlichung von Harry Potter darum gebeten, anstatt ihres vollen Namens nur ihre Initialen zu benutzen – um Jungs nicht durch einen weiblichen Autorennamen “abzuschrecken”. Demnach ist es wohl nicht besonders cool, ein Buch von einer Frau zu lesen…

VIDEO: Was machen die Twins aus Harry Potter heute?