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WHO lehnt Genesenen-Plasma zur Bekämpfung von Covid-19 ab

Eine Patientin in Russland spendet Blutplasma, in der Hoffnung, anderen Covid-19-Erkrankten zu helfen.
Eine Patientin in Russland spendet Blutplasma, in der Hoffnung, anderen Covid-19-Erkrankten zu helfen.

Im Zuge der Corona-Pandemie suchen Forscherinnen und Forscher ständig nach neuen Behandlungsarten und Medikamenten, die gegen das Coronavirus schützen. Eine dieser Behandlungsmethoden wird nun offiziell von der Weltgesundheitsorganisation WHO abgelehnt: Corona-Patienten sollten laut der WHO nicht mit Immunplasma von Genesenen behandelt werden.

Eine Expertengruppe der Organisation rät von solchen Transfusionen ab, wie sie in der Fachzeitschrift "BMJ" schreibt. Nach derzeitiger Studienlage hätten Covid-19-Patientinnen und -Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, dass sie beatmet werden müssen, heißt es in dem Artikel. Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten untersucht. In besonders schweren Covid-19-Verläufen sei die Studienlage noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei solchen Patienten mit Plasma aus.

Im Herbst 2020 galt eine passive Immunisierung mit Hilfe von Blutplasma von Menschen, die Covid-19 überstanden und Antikörper gegen Coronaviren gebildet haben, noch als vielversprechende Therapie. Diese Methode sei auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa Sars, Mers oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, weil es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab.