Werbung

Weinstein-Skandal: Nur die Spitze des Eisberges

Im Zuge des Weinstein-Skandals ist der Chef der Amazon Studios, Roy Price, zurückgetreten. Price soll eine Amazon-Produzentin mit sexuellen Bemerkungen belästigt haben. Außerdem soll er einem Opfer des Hollywoodmoguls Weinstein nicht geholfen haben, als sie sich ihm anvertraute. Das zum Onlineriesen Amazon gehörende Filmstudio arbeitete eng mit Harvey Weinstein zusammen. Lena Headey gegen Weinstein Auch “Game of Thrones Star”-*Lena Headey* spricht nun offen über angebliche sexuelle Übergriffe von Harvey Weinstein in mindestens zwei Fällen. Auf dem sozialen Netzwerk Twitter erzählte Headey ausführlich von den “schockierenden” Begegnungen mit dem Filmproduzenten. Auf dem Filmfest in Venedig 2005, wo der Miramax-Film “Brothers Grimm” ausgestrahlt wurde, soll Weinstein anzügliche Gesten und sexuelle Bemerkungen in Richtung Headey gemacht haben. Die britische Schauspielerin soll sie lachend abgewehrt haben, dennoch war sie zutiefst schockiert: “Ich habe ihm geantwortet: `Was soll das? Du könntest mein Vater sein. (...) Daraufhin spielte ich in keinem Miramax-Film mehr.” pic.twitter.com/o1U06krn0q— lena headey (@IAMLenaHeadey) 17 octobre 2017 Eine andere Begegnung, Jahre später in Los Angeles, hätte können schlimmer enden. Weistein habe die Britin in sein Hotelzimmer eingeladen, um ihr angeblich ein Drehbuch zu zeigen: “Mein ganzer Körper war alarmiert. Ich habe Harvey im Aufzug gesagt, dass es nichts Anderes als Arbeit geben wird. Es wird nichts Anderes passieren. (…) Nachdem ich gesprochen habe, war er wütend. Wortlos und mit seiner Hand auf meinem Rücken führte er mich zu seinem Hotelzimmer. Seine Schlüsselkarte funktionierte nicht, da ist er noch wütender geworden und hat mich zum Ausgang begleitet. Er bezahlte mein Taxi und flüsterte mir ins Ohr: `Erzähle niemanden davon, nicht deinem Manager, nicht deinem Agenten`. Ich bin ins Auto gestiegen und habe geweint.” Die Kundgebung dieser beiden Geschichten der 44-Jährigen hat vielen Frauen geholfen, den Mut aufzubauen, über sexuelle Belästigungen und Missbrauch in der Öffentlichkeit zu sprechen. pic.twitter.com/VXzLNwT2yO— lena headey (@IAMLenaHeadey) 17 octobre 2017 pic.twitter.com/gX2cL6PyQN— lena headey (@IAMLenaHeadey) 17 octobre 2017 Auch die Justiz in Los Angeles ruft mutmaßliche Opfer des Starproduzenten Weinstein auf, sich zu melden. „Wir nehmen solche Vorwürfe sehr ernst, und wo die Tatsachen für eine Verurteilung sprechen, werden wir sie strafrechtlich verfolgen“, erklärte Staatsanwalt Mike Feuer. “Bitte treten Sie vor, damit ermittelt werden und Gerechtigkeit geübt werden kann”. Der Skandal um Harvey Weinstein hat nach einem Bericht der “New York Times” immer größere Wellen geschlagen. Der Bericht beschuldigt den Produzenten über Jahrzehnte Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen seiner Firma belästigt und in einigen Fällen missbraucht zu haben. Weinstein bestreitet, Frauen zum Sex gezwungen zu haben. Der 65-Jährige räumt seit den massiven Vorwürfen gegen ihn seine Posten: Jetzt ist er auch von seiner Funktion als Verwaltungsrat seiner eigenen Firma zurückgetreten. Immer mehr Frauen erzählen Durch den Fall Weinstein brechen immer mehr Frauen weltweit ihr Schweigen: Mit dem Hashtag “MeToo” trauen sie sich in sozialen Netzwerken über sexuelle Belästigung oder Missbrauch, vor allem am Arbeitsplatz und im Filmbusiness, offen zu sprechen. Unter ihnen ist auch US-Schauspielerin Reese Witherspoon. Bei den ELLE Awards berichtete sie, dass ein Regisseur sie sexuell belästigt habe, als sie 16 Jahre alt war: “Ich empfinde extreme Verabscheuung für den Regisseur, der mich belästigt hat, als ich 16 Jahre alt war, und bin wütend auf die Agenten und Produzenten, die mir das Gefühl gaben, dass Verschwiegenheit darüber zu den Anforderungen meiner Beschäftigung zählt.” Auf Twitter schrieb die 41-Jährige später: “Frauen und Männer haben offen über sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch gesprochen (...) Wir haben einen Schritt vorwärts gemacht, das ermutigt mich sehr.” ❤️ pic.twitter.com/55li24DFHh— Reese Witherspoon (@RWitherspoon) 17 octobre 2017