„Weibliche Charaktere werden fast immer vergewaltigt“: Keira Knightley kritisiert moderne Filme

Keira Knightley beschwert sich über das Frauenbild in Hollywoodfilmen. (Bild: AP Photo)
Keira Knightley beschwert sich über das Frauenbild in Hollywoodfilmen. (Bild: AP Photo)

Sie ist die Königin der Historienfilme: Keira Knightley taucht in Streifen wie „Stolz und Vorurteil“, ,,Fluch der Karibik“ oder „The Imitation Game“ in andere Epochen ein – und das hat auch einen Grund. Die Schauspielerin erklärte jetzt, weshalb ihr das Frauenbild in Hollywood-Produktionen so sehr missfällt.

Der Kino-Star findet, Frauen werden in historischen Filmen schlichtweg besser dargestellt. „Ich mache kaum moderne Filme, weil die weiblichen Charaktere fast immer vergewaltigt werden“, erklärte Keira Knightley in einem Interview mit dem Magazin „Variety“. „In der Art, wie Frauen porträtiert werden, finde ich fast immer etwas Geschmackloses. Die Charaktere in den historischen Stücken, die mir angeboten werden, inspirieren mich hingegen.“

Keira Knightley befindet sich derzeit auf Promotiontour für ihren neuesten Film „Colette“ – einem Biopic über die französische Schriftstellerin und Varietékünstlerin Sidonie-Gabrielle Colette, die von 1873 bis 1954 lebte. Sie war die erste Frau in Frankreich, die ein Staatsbegräbnis bekam.

In dem Film wehrt sich die Autorin unter anderem gegen ihren Ehemann, der Colettes Werke als seine eigenen ausgibt. „Der Fakt, dass dieser Film gerade jetzt veröffentlicht wird, ist keine Überraschung. Plötzlich werden die Geschichten von Frauen als wichtig angesehen“, so die Hauptdarstellerin. Ihrer Meinung nach gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Hollywood-Drehbüchern und dem Angebot der Streaming-Anbieter. „Mit dem Aufstieg von Netflix und Amazon sehen wir immer wieder starke Frauenfiguren und starke Geschichten über Frauen – im Film ist das anders.”

Es seien aber glücklicherweise erste Anzeichen zu erkennen, dass die #Metoo-Debatte auch in Hollywood etwas verändert: „Ich bekomme plötzlich auch Drehbücher geschickt, in denen moderne Frauen nicht auf den ersten fünf Seiten vergewaltigt werden oder sie mehr sind als nur die liebende Freundin oder Ehefrau“.