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Wehrt euch, Mädels! Warum der Netflix-Film "Moxie" so wichtig ist

In High-School-Filmen geht es traditionell um große Gefühle wie die erste Liebe und die Spaltung der Schülerschaft in "coole Ansager" und "hoffnungslose Loser". Mit dem Film "Moxie. Zeit, zurückzuschlagen" ergänzt Regisseurin, Produzentin und Darstellerin Amy Poehler das Genre um einen so aktuellen wie wichtigen Punkt: toxische Männlichkeit.

(Bild: Netflix/Entertainment Pictures/ZUMAPRESS)
Die 16-jährige Vivian (Hadley Robinson) will möglichst unauffällig und damit unbeschadet durch die High-School-Jahre kommen (Bild: Netflix/Entertainment Pictures/ZUMAPRESS)

Die 16-jährige Vivian (Hadley Robinson) hat über die Jahre eine Strategie entwickelt, mit der sie sich durch die High-School-Zeit retten will: wann immer es geht, möglichst unauffällig zu bleiben und auch dann nicht aufzumucken, wenn ihr das Verhalten vermeintlich coolerer und angesagterer Mitschüler gegen den Strich geht.

Der Football-Kapitän schikaniert, droht und belästigt

Dazu gehören an ihrer Schule vor allem der Football-Kapitän Mitchell (Patrick Schwarzenegger) und seine Clique. Die Teenager teilen Mitschülerinnen in Kategorien ein wie "Bester Hintern", "unberührt" oder "fickwürdig" und weisen mehr negative Charakterzüge auf, als pure Eitelkeit: Mädchen macht Mitchell standardmäßig mit kleinen Psychospielchen wie dauerndem Unterbrechen und ins Wort fallen klein, statt einer Begrüßung wird gegrapscht und wer es wagt, gegen ihn aufzubegehren, wird schlichtweg bedroht.

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Eine neue Mitschülerin wehrt sich

Genau das erlebt auch die neue Mitschülerin Lucy (Alycia Pascual-Peña), als sie sich in der Schulkantine eine Cola holen will und dabei von Mitchell belästigt wird. "Fass mich nicht an", schleudert sie dem Obermacho entgegen, der eine solche Reaktion sichtlich nicht gewohnt ist. Stinksauer spuckt er Lucy ins Getränk und zieht auf eine Art ab, die ein Nachspiel erwarten lässt. Als Vivian der Neuen daraufhin rät, lieber gute Miene zum bösen Spiel zu machen, pfeift die auf den Ratschlag und sagt selbstbewusst: "Meinen Kopf lasse ich erhoben. Hoch.“

(Bild: Netflix)
"Moxie" heißt übersetzt in etwa "Mumm" - den muss Vivian erst in sich finden (Bild: Netflix)

Schluss mit der Unterdrückung!

Für das schüchterne Mädchen ist das ein Erweckungserlebnis, das durch ihre Mutter (Amy Poehler) noch genährt wird. Auf die Frage ihrer Tochter, welche Ziele sie in ihrem Alter hatte, sagt Lisa: „Als ich sechzehn war, war das einzige Thema, das Patriarchat für immer zu zerschlagen!“ Den Wunsch ihrer Mutter durch die eigenen Erfahrungen teilend, findet Vivian einen Weg, wie sie das trotz ihrer Introvertiertheit angehen kann: Mit dem anonym verfassten und heimlich auf den Schultoiletten ausgelegten Untergrundmagazin "Moxie", in dem der an der Schule herrschende Sexismus samt Unterdrückung und sexuellen Belästigung bis hin zu Vergewaltigung thematisiert werden.

Ein Funke mit weit reichenden Folgen

Mit einem Mal merken die Schülerinnen, dass sie sehr wohl gehört werden und die Dinge ändern können, wenn sie sich zusammenschließen. Was als Magazin begann, wird eine regelrechte Bewegung. Und die muss irgendwann auch die Direktorin ernst nehmen, die bislang alles abgebügelt und verharmlost hatte, was ein schlechtes Bild auf ihre Schule werfen und ihr selbst Arbeit machen könnte.

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Für Amy Poehler (links) war
Für Amy Poehler (links) war "Moxie" ein Herzensprojekt (Bild: Netflix)

Herzensprojekt für Amy Poehler

Amy Poehler ("Saturday Night Life", "Parks and Recreation") übernimmt in dem Film nicht nur die Rolle der feministischen Mutter Lisa, sondern führte auch Regie und produzierte den Film mit ihrer Firma Paper Kite. Gegenüber der "Vogue India" sagte sie: "Mich haben schon immer Filme begeistert, in denen Menschen herausfinden, was ihnen wirklich wichtig ist und wie sie das erreichen können." In "Moxie" entzünde Vivian ein Streichholz, dessen Feuer sich schnell ausbreite. Ein Funke, wie es ihn 2017 auch brauchte, um eine riesige Bewegung wie "Me too" anzustoßen.

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