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Wechsel zu Weinstein: Rose McGowan wirft Anwälten Verrat vor

Rose McGowan gilt als eine der ausschlaggebenden Personen für die “MeToo”-Bewegung. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)
Rose McGowan gilt als eine der ausschlaggebenden Personen für die “MeToo”-Bewegung. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)

Zwei Anwälte, die die US-amerikanische Schauspielerin Rose McGowan 2017 bei einer Klage vertreten hatten, wurden nun vom ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein engagiert. Die Schauspielerin zeigt sich darüber empört und wittert eine Verschwörung.

Die beiden Anwälte Jose Baez und Ronald Sullivan berieten McGowan 2017 in ihrem Prozess wegen Drogenbesitzes. Wie das US-amerikanische Magazin “Daily Beast” berichtet, wurden Baez und Sullivan nun vom ehemaligen “Miramax”-Chef Harvey Weinstein engagiert. Dass Weinstein nun der neue Mandant von McGowans Ex-Anwälten ist, hat im Hinblick auf die früheren Ereignisse besondere Brisanz: McGowan hatte Weinstein 2016 der Vergewaltigung beschuldigt und damit eine ganze Lawine an Missbrauchsvorwürfen in Hollywood losgetreten, die zahlreiche Filmschaffende in der US-Filmmetropole – allen voran Weinstein – ihren Job und ihre Reputation gekostet hatte.

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McGowan wittert Verschwörung

McGowan zeigt sich überzeugt, dass auch ihre Drogen-Anklage davon beeinflusst worden war. “Das ist ein grober Interessenkonflikt, aber ich wusste, dass hinter den Kulissen dubiose Dinge vor sich gehen”, so McGowan zur Publikation. “Deswegen kam es zu keinem Prozess – mein Gefühl war, dass meine Anwälte gekauft wurden. Ich dachte mir schon, dass Harvey an sie herantreten wird und dass ich keine faire Vertretung haben würde”.

Weinstein ist in Hollywood längst von einem der mächtigsten Männer zur Persona non grata geworden (Bild: AP Foto/Mark Lennihan, File)
Weinstein ist in Hollywood längst von einem der mächtigsten Männer zur Persona non grata geworden (Bild: AP Foto/Mark Lennihan, File)

McGowan wurde 2017 angeklagt, nachdem bei ihr Kokain gefunden worden war. Schon damals hatte sie gemutmaßt, Weinstein könnte die Droge bei ihr versteckt haben, um sich an ihr zu rächen. McGowan hatte sich mit dem Gericht auf einen sogenannten “plead no contest” geeinigt – das bedeutet, dass die Angeklagte die Vorwürfe zwar nicht bestätigt, aber auch nicht abstreitet. Somit entging McGowan einer Gefängnisstrafe.

Anwälte streiten Vorwürfe ab

“Ich habe Jose Baez direkt gefragt, ob er jemals mit Harvey arbeiten würde und ich habe ihm erzählt, dass es meine Angst ist, dass er gekauft wird, während er mich repräsentiert”, so McGowan. “Er antwortete und sagte, ‘Ich verliere nicht gern’.”

In einem Statement bestreiten Baez und Sullivan die Vorwürfe: “Wir hatten die Freude, unsere ehemalige Mandantin, Ms. Rose McGowan, in einem Fall zu vertreten, der mit den aktuellen Vorwürfen gegen Mr. Weinstein nichts zu tun hatte. Nach einem Gespräch mit einem Ethikberater sind wir sicher, dass hier kein Interessenkonflikt besteht. Wir wünschen Ms. McGowan alles Gute für ihre zukünftigen Aktivitäten.”

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