Walk of Fame: Wie bekommt man einen Stern – und kann man ihn wieder verlieren?

Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame gehört zu den größten Ehrungen der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Donald Trump soll diese Auszeichnung nun aberkannt werden. Aber geht das überhaupt?

Nachdem der Stern US-Präsident Donald Trump auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood seit 2016 bereits zwei Mal schwer von Privatpersonen beschädigt wurde, hat der Gemeinderat von West Hollywood nun einstimmig beschlossen, seinen Stern entfernen zu lassen. Als Grund nannten die Lokalpolitiker die diskriminierende Haltung des US-Präsidenten gegenüber Frauen und Minderheiten sowie seine Kontakte nach Russland. Damit wäre Trump der erste von über 2.500 ausgezeichneten Promis, der seinen Stern verlieren würde.

Wie bekommt man einen Stern?

Die Aufnahmekriterien machen sich nicht etwa an Verkaufszahlen oder bisherigen Auszeichnungen fest. Einen Stern kann potenziell jeder bekommen, der seit mindestens fünf Jahren dauerhaft im Showbusiness präsent ist, professionelle Errungenschaften in einer oder mehreren Entertainment-Branchen (Fernsehen, Film, Musik, Radio und Theater) vorzuweisen und in der Vergangenheit gemeinnützige Beiträge geleistet hat. Zwei wichtige Voraussetzungen sind jedoch ein Sponsor, der sich bereit erklärt, 40.000 Dollar (circa 34.500 Euro) für die Herstellung und Installation des Sterns sowie die Pflege des Walk of Fame zu zahlen sowie die persönliche Anwesenheit des Ausgezeichneten bei der Enthüllungszeremonie.

Trump erhielt seinen Stern 2007 aufgrund seiner Fernsehpräsenz: Seine Reality-TV-Show „The Apprentice“ war ein jahrelanger Quotenerfolg, der damalige Unternehmer ein oft und gern gesehener Gast in zahlreichen Talkshows.

Nominierungen können von jedermann, also auch Fans eingereicht werden, solange sie die schriftliche Einverständniserklärung des Betreffenden oder seines Managements vorweisen können. Verstorbene Künstler und Persönlichkeiten können erst fünf Jahre nach ihrem Tod vorgeschlagen werden, bei ihrer Auszeichnung muss ein Repräsentant mit vor Ort sein. Aus den jährlich mehreren hundert Nominierungen sucht schließlich ein fünfköpfiges Komitee die 20-24 Stars aus, die pro Jahr einen neuen Stern bekommen.

Aus diesen Rahmenregelungen ergeben sich einige Besonderheiten: Manche Künstler haben etwa mehrere Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame, so wie Gene Autry, der in allen fünf Kategorien einen bekommen hat, oder Michael Jackson, der einmal als Solokünstler und einmal als Mitglied der Jackson Five ausgezeichnet wurde. Andere, sehr erfolgreiche Stars hingegen haben gar keinen Stern. Julia Roberts und Clint Eastwood etwa weigern sich, sich nominieren zu lassen, George Clooney wollte nicht persönlich an der Enthüllung teilnehmen.

Die Fälle Cosby und Spacey

Im Zuge des Bekanntwerdens von Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen die Schauspieler Bill Cosby und Kevin Spacey wurden immer wieder Stimmen laut, die das Beseitigen ihrer Sterne vom Walk of Fame forderten. Die Handelskammer von Hollywood, die für die Auszeichnungen zuständig ist, äußerte sich dazu in einem Statement: „Der Hollywood Walk of Fame ist ein eingetragenes historisches Denkmal. Sobald ein Stern zum Walk hinzugefügt wird, wird er als Teil des historischen Gefüges des Hollywood Walk of Fame angesehen. Deswegen haben wir niemals einen Stern vom Walk entfernt.“ Die Ansichten und Taten eines Stars außerhalb seiner professionellen Errungenschaften seien demnach noch nie ein Grund gewesen, eine Auszeichnung zu widerrufen. Bis jetzt.

Ob Trumps Auszeichnung jedoch wirklich entfernt wird, darüber entscheidet letztendlich die Handelskammer von Hollywood, die sich bis jetzt gegen jegliche Entfernungen geweigert hat.