VW profitiert von Nachfrage in USA & Europa - China schwächelt

(Bloomberg) -- Dank steigender Verkaufszahlen hat die Volkswagen AG die Erwartungen für das erste Quartal übertroffen. Während der Absatz in China sank, war die Nachfrage in den USA und Europa stark.

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Der Betriebsgewinn im Quartal ging auf 5,7 Milliarden Euro zurück, wie Europas größter Autobauer am Donnerstag mitgeteilt hat. Das Vorjahresergebnis war durch einen Wertanstieg von Absicherungsmaßnahmen beflügelt worden, die der Konzern für seine Nickelversorgung aufgebaut hatte. Analysten hatten mit einem operativen Ergebnis von 5,5 Milliarden Euro gerechnet.

VW bestätigte den Jahresausblick, wobei Finanzvorstand Arno Antlitz auf den Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen zum Quartalsende verwies. Der Konzern geht davon aus, dass er in diesem Jahr in China Boden gutmachen kann — mit einer erweiterten Modellpalette und auf den lokalen Geschmack abgestimmter Technologie. Die Auslieferungen auf dem größten Markt von VW sind im ersten Quartal um 15% eingebrochen, während der Gesamtmarkt gewachsen ist.

Die VW-Aktie notierte um 9:30 Uhr 0,6% im Minus. Gegenüber dem Jahresbeginn haben die Titel rund 6,5% zugelegt.

Während sich das Umfeld eintrübt, profitieren die Autohersteller noch vom Bestellungsbestand, der mit den Problemem in der Lieferkette angewachsen war. Die Fahrzeugpreise allerdings sinken. Vor diesem Hintergrund zeigten sich auch die VW-Konkurrenten Stellantis und Ford Motor vorsichtig in Bezug auf den Jahresverlauf. Tesla hat seine Preise für Elektrofahrzeuge aggressiv herabgesetzt.

In China, wo der Verkauf lokal hergestellter Hybrid- und Batterie-Elektroautos boomt, ist Volkswagen im ersten Quartal beim Absatz vom größten E-Auto-Hersteller BYD überholt worden. VW-Chef Oliver Blume, der erst seit weniger als einem Jahr an der Vorstandsspitze steht, hat bereits mehrere Reisen in die Volksrepublik unternommen, nachdem Softwareprobleme Käufer abgeschreckt hatten.

Um die Abhängigkeit von China zu verringern, hat der VW-Konzern seine Bemühungen verstärkt, Marktanteile in den USA zu gewinnen, wo die Marke Volkswagen bislang ein Außenseiter ist. Das Unternehmen plant den Bau eines neuen Werks in South Carolina zur Herstellung von Elektro-Lkw und SUVs unter der Marke Scout. Zudem investieren die Wolfsburger 4,8 Milliarden Euro in den Bau eines Batteriewerks in Kanada, das erste außerhalb Europas.

Überschrift des Artikels im Original:VW Profit Beats on Higher Sales, Strong Demand in US and Europe

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