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VW-Aktie: Elektroautos sollen das ramponierte Image aufpolieren – Abstauberlimits

Dass die Quartalszahlen von VW grundsätzlich in Ordnung waren, interessiert derzeit nur am Rande. Der Abgas-Skandal sowie das Auto-Kartell halten den VW-Konzern sowie die Aktie in Atem. „Es ist ein sehr gefährliche Situation, in der die deutschen Autobauer sind. Ein Problem ist reparierbar, zwei Probleme schafft man auch,… aber zwei Jahre und länger in wöchentlichen negativen Schlagzeilen wirkt fast schon wie Selbstzerfleischung. Die Branche braucht dringend einen Neuanfang und der kann nur ohne Diesel funktionieren. Je länger man im Diesel sitzt, umso schwerer wird es wieder aus der Bredouille herauszukommen. Glaubwürdigkeit und Diesel geht einfach nicht mehr. Die Autobauer sollten zur IAA den Neufanfang mit einem Ausstiegsplan aus dem Diesel vorstellen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

Jetzt prescht VW-Markenchef Herbert Diess vor und versucht zu retten, was zu retten ist. Die Elektroautos von VW sollen den Autobauer aus der Image-Krise führen. Laut Marken-Chef Diess sind die Wolfsburger hier besser aufgestellt, als viele Konkurrenten.

Vor allem wegen China sei Diess optimistisch was die Elektromobilität betrifft. Einer der treibenden Kräfte ist die von der chinesischen Regierung angestrebte Quote für Elektroautos. Dazu Diess: Um den bisherigen Marktanteil in China halten zu können, brauche die Marke VW dort 2025 rund 600.000 Elektrofahrzeuge. Es gehe darum, E-Autos wettbewerbsfähig zu machen. "Das wird uns gelingen", sagte Diess der Deutschen Presse-Agentur.

Analysten optimistisch

Das Analysehaus S&P Global hat die Vorzugsaktien von Volkswagen nach den Zahlen von "Buy" auf "Strong Buy" hochgestuft. Das Kursziel lautet 169 Euro. Der Autobauer habe im ersten Halbjahr den Gewinn je Aktie (EPS) fast verdoppelt und die Aktie erscheine attraktiv bewertet, schrieb Analystin Caren Ngo Siew Teng. Analyst Max Warburton Bernstein Research beurteilt die VW-Bilanz trotz Diesel-Skandal als unverändert robust.

Abstauberlimits denkbar

Dennoch ist die VW-Aktie an der Börse derzeit nicht gefragt. Fakt ist: Der Umbruch vom Verbrenner hin zum Elektromotor wird viele Milliarden Euro verschlingen und die Verkäufe in den nächsten Jahren werden nicht in den Himmel wachsen. Die Elektroautos werden durch die noch immer üppigen Gewinne aus den Verkäufen der Autos mit Benzin- und Dieselmotor subventioniert.

Kurzum: Die Börse traut den Autobauern keine großen Sprünge zu und sieht noch immer viele Baustellen. Wer einen langen Atem mitbringt und echter Fan von Autowerten ist, der kann sich die VW-Aktie auf die Watchlist nehmen. Es bleibt dabei: Ein erstes Kauflimit kann bei 127,00 Euro platziert werden. Ein weiteres Abstauberlimit bei 115,00 Euro. Hier liegen aus der Vergangenheit mehrere starke Unterstützungen.