Vom Lückenbüßer zum Superstar

Zu vielen Schauspielern fällt uns als allererstes ein bestimmter Film ein. Bei Julia Roberts Pretty Woman, bei Keanue Reeves Matrix, bei Patrick Dempsey Grey’s Anatomy und bei Johnny Depp der Fluch der Karibik. Man kann und möchte sich niemanden anders in der jeweiligen Rolle vorstellen. Film und Gesicht gehören unauflösbar zusammen. Was wir nicht wissen: Häufig war eine ganz andere Besetzung vorgesehen. Julia Roberts war nur die 28. Wahl für die Rolle der Vivian, die sie in die erste Liga der Hollywoodstars katapultieren sollte. (Bilder: ddp)

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Zuerst sollte Charlize Theron die weibliche Hauptrolle in Clint Eastwoods Verfilmung des Lebens von „J. Edgar“ (2011) spielen. Sie lehnte dankend ab, weil sie die Rolle der bösen Königin in Rupert Sanders aktueller Verfilmung des Grimmschen Märchens „Snow White“ angenommen hatte. Jetzt ist Naomi Watts der Star an der Seite von Leonardo DiCaprio.

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Lars von Trier hatte sich für die Rolle der deprimierten Braut Justine in “Melancholia” eigentlich Penélope Cruz gewünscht. Gut für Kirsten Dunst, dass die schöne Spanierin anderweitige Verpflichtungen hatte.

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Wir können und wollen uns niemanden anders in der Rolle des Neo vorstellen als Keanu Reeves. Sie passt perfekt zu ihm. Aber um ein Haar hätte sich Will Smith zwischen roter und blauer Pille entscheiden müssen. Doch er entschied sich für die Hauptrolle in “Wild Wild West”. Eine Entscheidung, die er bis heute bereut. Will Smith findet „Wild Wild West“ ist der schlechteste Film, in dem er je mitgespielt hat.“ (Jean Reno hat im selben Film übrigens die Rolle des Agenten Smith abgelehnt die dann Hugo Weaving bekam.)

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Für ihre Rolle in “Titanic” bekam Kate Winslet 1998 eine Oscarnominierung. Dabei war sie nur die dritte Wahl. Gwyneth Paltrow und Claire Danes hatten die Rolle der Rose DeWitt Bukater abgelehnt. Erst dann sind die „Titanic“-Produzenten auf Kate Winslet zugekommen. Wie vollkommen unverständlich, dass jemand eine Hauptrolle in einer Liebesgeschichte ausschlagen kann, wenn der männliche Part von Leonardo DiCaprio gespielt wird!

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Ob sich Kristen Stewart auch dann in ihren “Twilight”-Co-Star verliebt hätte, wenn es nicht Robert Pattinson gewesen wäre? Als die Hauptdarsteller für die Verfilmung der Romane von Stephanie Meyer gecastet wurden soll Tom Welling für die Rolle des Edward Cullen angedacht gewesen sein. Vermutlich hätte es zwischen dem “Smallville” Star und seiner Filmpartnerin nicht gefunkt und die Klatschpresse wäre um zwei Turteltauben ärmer.

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Was haben Meg Ryan, Julia Roberts und Kim Basinger gemeinsam? Sie haben alle die Rolle der Männer verschlingenden Catherine Tramell in „Basic Instinct“ ausgeschlagen. Gut für Sharon Stone! Sie hat die Rolle mit dem Eispickel und dem sexy inszenierten „Ich - schlage - meine - Beine - so - übereinander, dass - jeder - sieht, dass - ich - kein - Höschen - trage“ so ins Rampenlicht katapultiert, dass danach sogar ihr überdurchschnittlicher IQ zum Thema wurde.

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Aber auch John Travolta war in manchen Phasen seines Lebens nicht die allererste Wahl. Dass er mit der Rolle des Vincent Vega in „Pulp Fiction“ (1994) sein großes Comeback feiern konnte, verdankt er nicht nur seiner schauspielerischen Leistung, sondern auch Michael Madsen. Dieser hatte den Kultstatus des Films nicht geahnt und die Rolle ausgeschlagen.

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Michelle Pfeiffer hat nicht nur ein Spielfilmangebot abgelehnt. So ging die Rolle der FBI-Agentin Clarice Starling (und der spätere Oscar für die beste weibliche Hauptrolle) in „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) an Jodie Foster.

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Jodie Foster wiederum sollte die Rolle von Prinzessin Leia im ersten Teil der Star-Wars-Saga (Episode 4) zuerst spielen. Aber sie war zu dem Zeitpunkt vertraglich an eine andere Produktionsfirma gebunden. Und so hatte Carrie Fisher die Chance in der Rolle Filmgeschichte zu schreiben.

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Und nun zurück zum Ausgangspunkt und zu der Person, die auf der Besetzungsliste auf Platz 28 stand. Julia Roberts. Die wahrscheinlich 88% der Weltbevölkerung aus der Aschenputtelgeschichte „Pretty Woman“ kennen, und in die sich vermutlich 44% der Weltbevölkerung bei der Gelegenheit verliebt haben. Fast wäre ihr dieser Weltruhm versagt geblieben. Dann nämlich, wenn Michelle Pfeiffer ja zum Rollenangebot gesagt hätte. Die hatte aber ein Problem, sich mit der Rolle als Prostituierte zuidentifizieren.