Volle Konzentration: Auto- und Motorradfahren bei Sturm

München (dpa/tmn) - Regen prasselt an die Scheiben und das Auto wird kräftig durchgerüttelt - bei starkem Wind und Sturm gilt: Tempo runter und höchste Konzentration aufs Fahren richten, raten ADAC und Tüv Süd. Je langsamer man nun fährt, desto besser lässt sich reagieren. Dazu gehört es, angemessen sanft gegenzulenken, wenn eine Böe das Auto erfasst. Aber Vorsicht: Wer zu extrem lenkt, landet schlimmstenfalls im Graben oder im Gegenverkehr, wenn der Luftstrom ganz plötzlich wieder abreißt. Daher mit Gefühl am Lenkrad drehen.

Trifft eine Böe mit 70 km/h auf ein Fahrzeug bei Tempo 100, kann sie es um einen Meter versetzen. Fährt das Auto 130 km/h, werden bereits bis zu vier Meter daraus, so der Tüv Süd. Da, wo der Wind offene Angriffsflächen hat, steigt die Gefahr - also etwa auf Brücken, in Waldschneisen oder an Tunnelausfahrten.

Je mehr Angriffsfläche, desto empfindlicher

Starker Seitenwind kann auch plötzlich aufs Auto wirken, wenn Sie beim Überholen eines Lkws wieder aus dessen Windschatten kommen. Besonders empfindlich für Seitenwind sind naturgemäß Fahrzeuge wie Anhänger-Gespanne, Wohnmobile und Busse. Aber auch Aufbauten wie Dachboxen oder dort montierte Fahrräder erhöhen die Angriffsfläche.

Die Fahrtipps gelten im Grunde auch für Motorradfahrer. Doch sollten sich diese zusätzlich eher mittig auf der Fahrbahn halten, um zu beiden Seiten mehr Spielraum für Lenkmanöver zu haben. Sie verzichten auch besser auf flatternde Bekleidung und stellen sie nach Möglichkeit sehr körpernah ein, rät der ADAC. Aufbauten wie Tankrucksäcke, Koffer oder Gepäckrollen erhöhen die Angriffsfläche.

Bei Sturm oder Orkan besser auf Auto und Motorrad verzichten

Bei stürmischem Wetter sollten Ablenkungen etwa durch Radio oder Gespräche vermieden werden. Beide Hände gehören stets ans Lenkrad. Beobachten Sie die anderen Verkehrsteilnehmer, die nun auch anders als erwartet reagieren können. Werden Stürme vorhergesagt, sollten baumreiche Strecken gemieden werden. Ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h) sollte man bereits sehr vorsichtig sein. Wird vor schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder gar Orkanen gewarnt, rät der ADAC, gar nicht mehr ins Auto oder aufs Motorrad zu steigen.