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Volkswagen soll Hybrid-Technologien geklaut haben

Klage gegen VW - Volkswagen soll Hybrid-Technologien geklaut haben

VW droht neuer Ärger in den . Der auf Hybridtechnologien spezialisierte Zulieferer Paice aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland wirft eine Patentrechtverletzung für die Konzernmarken VW, Audi und Porsche vor. Dabei geht es um rund 19000 Hybrid-Modelle der drei Marken, die seit 2010 in den USA verkauft wurden.

Paice habe in den Jahren 2001 bis 2004 intensiv mit VW an neuen Hybrid-Antrieben gearbeitet. Auf einmal jedoch habe es nur noch Funkstille aus Wolfsburg gegeben. „Nachdem VW alles was sie wissen mussten von Paice gelernt hat, haben sie abrupt die Zusammenarbeit abgebrochen“, heißt es in der Klageschrift. VW habe die Technologie von Paice nie lizensiert. „Stattdessen haben sie die patentierte Technologie für sich selbst und die Marken und verwendet, die Informationen und Technologien teilen – ohne Vergütung.“

Dabei habe Paice noch einen Bericht für VW angefertigt, der besagt, dass der Autobauer die Emissionsvorschriften in den USA nicht einhalten würde, „und hunderte Millionen Dollar an Strafen zahlen könnte, wenn die Technologie von Paice nicht verwendet wird“, so die Klageschrift. Das ist auch mit Blick auf den Dieselskandal interessant. Paice bemerkt süffisant, dass sich VW lieber auf seine „Clean Diesel“-Technologie konzentriert hätte, statt in Hybrid-Antriebe zu investieren. Nach den Abgasmanipulationen verhandelt VW gerade Details über eine milliardenschwere Strafe in den USA. Der Skandal, von dem elf Millionen Diesel-Fahrzeuge weltweit betroffen sind, hat dem Konzern den größten Quartalsverlust der Geschichte eingebracht.

Von der Paice-Klage betroffen sind die Modelle VW Jetta Hybrid, der Audi A3 e-tron Hybrid, der Audi Q5 Hybrid, der Porsche Cayenne S E-Hybrid und der Porsche Panamera S E-Hybrid. Eine VW-Sprecherin wollte sich zu dem Fall nicht äußern.
Hybridantriebe des Unternehmens aus Balitmore werden auch von den Autobauern verwendet. Der Zulieferer wird von dem ehemaligen Nordamerika-Chef von Bosch, Robert Oswald, geführt und hatte in den vergangenen Jahren schon mehrmals erfolgreich Klagen gewonnen. Im vergangenen Oktober etwa wurden Hyundai und Kia schuldig gesprochen, die Patente von Paice verletzt zu haben und zahlten eine Strafe von knapp 30 Millionen Dollar. Nun lizensieren die Autobauer die Technologie.

Auch für VW strebt Paice eine Lizenzvereinbarung an. VW habe sich in den vergangenen Monaten mehrmals geweigert, die Briefe des Zulieferers anzunehmen. Mit der Klage versucht Paice nun, den Verkauf der betroffenen Modelle in den USA zu stoppen, wenn sich VW nicht bewegt.
Die Internationale Handelskommission ICT ist eine unabhängige Behörde, die Güter untersucht, die in den US-Markt eingeführt werden. Dabei geht es neben illegalen Subventionen auch um den Schutz von geistigem Eigentum.
Doch auch der amerikanische Autobauer Ford liegt mit Paice im Klinsch. Ein Rechtsstreit über eine Patentverletzung dauert noch an.