"Vieles zum Guten geändert": So steht es um den Ruf des Radsports

Die Leistungen von Radsportlern sind beeindruckend, wurden in der Vergangenheit aber immer wieder von Dopingskandalen überschattet. Bevor am 29. August die Tour de France startet, hat sich ARD-Reporter Michael Antwerpes zum aktuellen Ruf des Radsports geäußert.

Wie tief ein einstiger Sportheld fallen kann, macht nicht zuletzt die Geschichte von Lance Armstrong deutlich. Als siebenfacher Tour-de-France-Sieger verehrt, stürzte das Denkmal des Radsportlers ein, als seine Dopingvergehen ans Licht kamen. Die Folge: Sämtliche Titel wurden Armstrong aberkannt, und der Radsport rutschte in eine Glaubwürdigkeitskrise - zusätzlich befeuert durch weitere Dopingsünder wie Jan Ullrich und Marco Pantani. Wie aber steht es heute um den Ruf des Radsports? In einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau hat sich der ARD-Reporter Michael Antwerpes vor dem Start der Tour de France am Samstag, 29. August, dazu geäußert.

"Ich will nicht behaupten, dass der Radsport mittlerweile ein Paradies ist, aber ich glaube, es hat sich im Hinblick auf den Kampf gegen Doping vieles zum Guten geändert", befand der 57-Jährige. Der Radsport sei "von ganz unten" gekommen, wie der Experte weiter ausführte: "Das waren die Verrufensten von allen, und deshalb war die Dynamik der Verbesserungen auch am deutlichsten spürbar. Da hat sich mehr getan als bei Sportarten, die immer etwas unter dem Radar flogen." Konkret bezog sich Antwerpes auf die Leichtathletik, wo in den vergangenen Jahren zwar Dopingfälle bekannt wurden, dem Ruf der Sportart allerdings nicht in gleichem Maße geschadet hätten wie im Radsport.

Trotzdem stellte der Sportmoderator klar: "Ich kann natürlich nicht garantieren, dass alle Radsportler sauber sind, aber sie sind eben auch nicht pauschal durch die Bank gedopt." Für eine saubere Zukunft im Radsport sei wichtig, dass sich eine Generation etabliere, "die in einem anderem Bewusstsein erzogen wurde". Besonders hierzulande sei das von Bedeutung, wie Antwerpes betonte: "Deutschland hat ein sehr spezielles Verhältnis zu Doping und ist da - zu Recht - sehr nachtragend. Anders als Nationen wie Italien oder Frankreich. Deshalb sind die deutschen Radsportler umso mehr gefordert, das Image eines sauberen Athleten zu prägen."

Den Start der Tour de France in Nizza überträgt die ARD am Samstag, 29. August, ab 14.30 Uhr, live. Auch Eurosport ist beim größten und wichtigsten Radrennen der Welt wieder umfangreich dabei.