Vertauschte Geschlechterrollen: Wenn Cinderella ein Mann wäre ...

Wir alle kennen das Märchen von Aschenputtel, das von einem Prinzen aus ihrem elenden Leben gerettet wird – doch die Geschichte könnte ja auch anders laufen. (Foto: Getty Images)
Wir alle kennen das Märchen von Aschenputtel, das von einem Prinzen aus ihrem elenden Leben gerettet wird – doch die Geschichte könnte ja auch anders laufen. (Foto: Getty Images)

Eine Frage, die sich die Autorinnen Elena Favilli und Francesca Cavallo stellten. Und sie schrieben das Märchen von Aschenputtel kurzerhand um, indem sie die Geschlechterrollen einfach mal vertauschten.

Aus Cinderella wurde Cinderfella – ein armer Junge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als auf den Ball der Prinzessin gehen zu können und dem eine männliche Fee einen neuen Anzug und gläserne Loafers zaubert.

„Als Cinderfella beim Ball erschien, forderte die Prinzessin ihn zum Tanze auf … Am nächsten Tag schickte die Prinzessin einen Diener aus, um nach Cinderfella zu suchen.“ – eine Geschichte, die wir unseren Söhnen so nie erzählen würden. „Warum sollten wir sie dann unseren Töchtern vorlesen?“, so die Frage der beiden Buchautorinnen.

In ihrem Video erklärt Elena: „Heute begreife ich, dass keine einzige Geschichte, die ich in meiner Kindheit je gelesen habe, von einem Mädchen handelt, das ihr Leben selbst in die Hand nimmt und etwas erreicht hat, ohne die Hilfe eines Prinzen, ihres Bruders oder einer Maus.“

Die Autorinnen sind der Meinung, dass Mädchen zur Einschulung bereits weniger Selbstbewusstsein haben als ihre männlichen Mitschüler. Den Grund dafür sehen sie bei den Medien: Filme, Cartoons, Bücher und TV-Serien sind voll mit Geschichten, in denen Männer dominieren.

Dagegen wollten Elena und Francesca etwas unternehmen und schrieben hundert Gutenachtgeschichten über echte Frauen, die außergewöhnliche Dinge erreicht und die Vergangenheit maßgeblich verändert haben. Entstanden ist ein Buch namens „Goodnight Storys for Rebel Girls“, das von wahren Heldinnen wie Astronautinnen, Köchinnen, Malerinnen oder Tennisspielerinnen erzählt.

„Das Buch, das wir uns gewünscht hätten, als wir Kinder waren“, so Elena.