"Die Verlegerin": Meryl Streep macht sich für die Pressefreiheit stark

Mit "Die Verlegerin" kommen ab 22. Februar die Geschehnisse rund um die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere im Jahr 1971 in die deutschen Kinos. Im Zeitalter der "Fake News" widmet sich Regie-Ikone Steven Spielberg (71, "Indiana Jones") der Pressefreiheit - und schickt dafür die Hollywood-Lieblinge Meryl Streep (68, "Der Teufel trägt Prada") und Tom Hanks (61, "Forrest Gump") los. Ein Film, der ein klares Statement setzt.

Das passiert in "Die Verlegerin"

Im Jahr 1971 steht mit Katharine "Kay" Graham (Meryl Streep) eine Frau an der Spitze des US-Verlags, der die renommierte "Washington Post" herausbringt. Als erste weibliche Zeitungsverlegerin in Amerika hat Kay keinen leichten Stand, außerdem steht die Zeitung kurz vor dem Börsengang. Brisant wird es, als Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) über einen riesigen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, in den allein vier US-Präsidenten verwickelt sind. Für die Pressefreiheit riskieren Kay und Ben nicht nur ihre Karrieren, sondern auch die Zukunft der "Post". Und ihr Gegner ist ausgerechnet die US-Regierung...

Starkes Trio: Hanks, Spielberg und Streep

"Die Verlegerin" mag zwar im Jahr 1971 spielen, doch der Film scheint aktueller denn je zu sein. US-Präsident Donald Trump (71) gab im Januar seine Fake News Awards bekannt, in denen er die politische Berichterstattung von diversen US-Medien als unehrlich, korrupt und verzerrt anprangerte. Darunter befand sich auch die "Washington Post". In "Die Verlegerin" wiederum wird ein Polit-Skandal von der Post mitaufgedeckt, den die US-Regierung damals zu vertuschen versuchte. Aus den Pentagon-Papieren, einst geheime Dokumente des US-Verteidigungsministeriums, ging hervor, wie die Öffentlichkeit über den Vietnamkrieg falsch informiert wurde.

Steven Spielberg hat mit seinem Filmdrama ein Plädoyer für die Pressefreiheit und für den Zeitungsjournalismus geschaffen. Die Botschaft ist klar: Die Aufgabe der Medien ist es, im Auftrag des Volkes die Politik zur Verantwortung zu ziehen. Es wird weniger der investigative Journalismus gezeigt, der etwa den Oscar-prämierten Streifen "Spotlight" auszeichnete. In "Die Verlegerin" steht die Entscheidungsfindung hinter den Kulissen im Vordergrund. Die Story ist bereits vorhanden, doch wird sie abgedruckt oder nicht?

Diese Entscheidung liegt im Film bei Oscar-Preisträgerin Meryl Streep. Als Kay Graham (1917-2001) muss sich Streep umgeben von Männern erst einmal Gehör verschaffen. Sie wird belächelt und nicht ernst genommen als erste weibliche Verlegerin der USA. Eine ungewöhnliche Rolle für Streep, die selten Rollen spielt, in denen sie an sich selbst zweifelt. Zugegeben, es fällt ein bisschen schwer, ihr diese Hilflosigkeit wirklich abzunehmen. Auch Tom Hanks bleibt als Ben Bradlee, der Chefredakteur der "Washington Post", etwas blass.

Fazit

"Die Verlegerin" ist der erste Film, den das Trio Hanks, Spielberg und Streep gemeinsam stemmt, doch irgendwie will der Funke nicht ganz überspringen. Der Streifen vermittelt eine klare und wichtige Botschaft, das steht außer Frage. Doch so wirklich nachhallen tut er nicht. Nach acht Critics'-Choice-Awards-Nominierungen und sechs bei den Golden Globes folgten lediglich zwei für den Oscar. Der beste Film des Jahres ist es nicht und auch Streep, nominiert als "Beste Hauptdarstellerin", hat schon bessere Performances abgeliefert...

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