Dieses Verbrechen erschüttert Italiens Fußball
Die Folgen des Mordes an einen Ultra-Anführer von Inter Mailand schlagen in Italien hohe Wellen.
Vittorio Boiocchi war am Samstagabend am Stadtrand der lombardischen Metropole auf offener Straße erschossen worden. Der 69-Jährige war ein Schwerstkrimineller. Wegen Raubüberfällen, Drogenhandel und Kidnapping hatte er 26 Jahre im Gefängnis verbracht.
Beim Heimspiel von Inter gegen Sampdoria Genua (3:0), das kurz nach dem Gewaltverbrechen angepfiffen wurde, verbreitete sich die Nachricht vom Tod Boiocchis unter den Fans der Nerazzurri schnell. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Serie A)
Trotz seiner gewalttätigen Vita solidarisierten sich viele Ultras mit ihm und setzten ein Zeichen, indem sie die komplette „curva nord“ in der Halbzeitpause räumten.
Sportminister Abodi reagiert auf Twitter
Am nächsten Tag empörten sich viele Inter-Fans in den sozialen Medien darüber, dass sie von den Ultras - offenbar teilweise mit Gewalt - dazu gezwungen wurden, die Kurve zu verlassen. So gab es Berichte über Schläge und Stöße gegen diejenigen Anhänger, die nicht gehen wollten.
Sogar Italiens Sportminister Andrea Abodi reagierte bei Twitter auf die Ereignisse: „Was geschehen ist, ist inakzeptabel, es kann nicht toleriert werden. Ich bin sicher, dass unverzüglich Maßnahmen ergriffen werden.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Serie A)
Am Dienstag trifft Inter Mailand im abschließenden Champions-League-Gruppenspiel in München auf den FC Bayern. Beide Teams sind bereits für das Achtelfinale qualifiziert.