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Bruce Lees Film-”Biografie“hat eine weiße Hauptfigur - und das sorgt für großen Ärger

Es macht sich Ärger über eine neue Bruce Lee Filmbiografie breit, in der die Kampfkunst-Legende zum Nebendarsteller degradiert wird, während ein weißer Charakter die Hauptrolle übernimmt.

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„Birth of the Dragon“ feierte beim Toronto Film Festival vergangenen Monat seine Premiere, und jetzt finden auch die Bruce Lee-Fans langsam den Weg ins Kino.

Aber, wie Next Shark anmerkt, müssen die Fans erkennen, dass nicht Lee, gespielt von Philip Ng, die Hauptfigur ist, sondern sein fiktiver Freund Steve McKee, gespielt von Billy Magnussen.

Der Film zeigt die Anfangsjahre des Jeet-Kune-Do-Meisters in Amerika und seinem heute gefeierten Kampf mit Kung-Fu-Meister Wong Jack Man 1964.

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Allerdings wird McKee, eine zusammengestückelte Figur, die auf dem jungen Steve McQueen basiert, der mit Lee trainierte, zum Fokus der Geschichte - er bekommt das Mädchen und trägt den Sieg davon.

Viele Zuschauer haben in Filmforen wie IMDb.com ihr Entsetzen darüber ausgedrückt – und in vielen Fällen wurde daraus Zorn.

„Der Film reduziert Bruce Lee auf eine Nebenrolle in seiner eigenen Geschichte, um einem weißen Typen die Hauptrolle zu überlassen“, schrieb ein User namens Bawlife.

„Warum liegt der Fokus im Trailer auf diesem lächerlichen weißen Ami-Typen? Asiatische Männer bekommen nie eine Hauptrolle. Nur die Nebenrolle - selbst im eigenen Film. Das ist ekelerregend. Liebe Weiße, würde es euch umbringen, damit aufzuhören, euch selbst in alles einzubringen?“

Und ein User namens Nightmarephoenix fügte hinzu: „Ich schrieb nie Rezensionen, aber dieses Mal musste ich einfach. DAS IST KEIN FILM. DAS IST ANTI-asiatische PROPAGANDA. Gelbe Gefahr, Version 2016. Der gesamte Film ist ein gut verpacktes Propagandastück, das Lee als asexuellen, wütenden Kung-Fu-Loser zeigt, der nichts auf die Reihe bekommt.“

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„In der Zwischenzeit ist ein weißer Typ die Hauptfigur des Films, bekommt das (asiatische) Mädchen und trägt den Sieg davon. Was? Was ist passiert? Ein Film über Bruce Lee, der in Wahrheit gar nicht von Bruce handelt? Dieses Propagandastück konzentriert sich darauf, Asiaten und die asiatische Kultur in eine Schublade zu stecken, zu entmenschlichen und zu verunglimpfen.“

Ein anderer sagte: „Ich habe ein sehr beunruhigendes Muster in Hollywood wahrgenommen. Sie wollen keine asiatischen Männer in der Hauptrolle, nicht einmal in der eigenen Filmbiografie.“

Autor und Regisseur des Films George Nolfi – der 2011 Matt Damons Flop „Der Plan“ adaptierte und bei ihm Regie führte – gab in einem Interview mit „Deadline“ in Toronto vergangenen Monat zu, dass er sich bei der Handlung ein wenig künstlerische Freiheit erlaubt hatte.

„Die Realität ist, dass Bruce Lee und Wong Jack Man sich vor dem Kampf lange Zeit überhaupt nicht kannten, und ihre Wege kreuzten sich auch nach dem Kampf kaum“, sagte er.

„Vom erzählerischen Standpunkt her war es wichtig, die Spannung bis zum Kampf aufzubauen, und… ich will nicht zu viel von dem verraten, was nach dem Kampf passiert,… aber das war notwendig, um die Geschichte rund zu machen.“

Bilder: Groundswell Productions/Getty

Ben Arnold