Venedig hat mal kein Hochwasser, sondern sitzt auf dem Trockenen

(Bloomberg) -- Extremes Niedrigwasser setzt derzeit Venedig mit seinen 150 Kanälen zu. Wassertaxis und Gondeln sitzen fest und auch die Rettungsdienste der Stadt, die auf Boote angewiesen sind, haben ein Problem.

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Wieder steigende Wasserstände sind laut den Meteorologen vom Centro Maree bis zumindest Dienstag nicht zu erwarten. Ein direktes Ergebnis der Dürre, die der Region seit Monaten zusetzt, seien die Niedrigwasserstände indessen nicht, hieß es. Der Regenmangel verschärfe vielmehr die Folgen der Ebbe.

Italien sieht sich – wie andere europäische Länder – Dürrebedingungen gegenüber. Flüsse wie der Po und Gewässer wie der Comer Sees verzeichnen laut der Umweltgruppe Legambiente ungewöhnlich niedrige Wasserstände.

Die Pegelstände in Venedig lagen am vergangenen Wochenende mehr als einen halben Meter unter ihrem normalen Niveau. Einige Orte waren damit unter anderem für Ambulanzboote mehrere Stunden lang völlig unzugänglich.

Bekannt ist Venedig eigentlich eher für seine zuweilen folgenschweren Hochwasser. Das schlimmste seit 50 Jahren gab es im Jahr 2019. Es zog einen geschätzten Schaden von 1 Milliarde Euro nach sich. In Reaktion darauf begann die Stadt mit der Arbeit an einem Hochwasserschutzprojekt, das Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.

Überschrift des Artikels im Original:Venice Left High and Dry as Low Tides Drain City’s Famous Canals

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