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User finden es beängstigend, was Netflix alles auslesen kann

Auch das Nutzerverhalten bei der Erfolgsserie „Stranger Things“ wurde erfasst. (Bild: ddp Images)
Auch das Nutzerverhalten bei der Erfolgsserie „Stranger Things“ wurde erfasst. (Bild: ddp Images)

Eigentlich war es eher als Scherz gemeint. Doch die Nachricht, die der US-Streamingdienst Netflix kürzlich auf Twitter absetzte, empörte und verängstigte seine Nutzer. Denn damit entlarvte sich der Konzern als Datensammler.

Am Sonntag schrieb Netflix auf Twitter: „An die 53 Leute, die ‘A Christmas Prince‘ jeden Tag in den vergangenen 18 Tagen gesehen haben: Wer hat euch wehgetan?“ Der Film, um den es sich hierbei handelt, ist eine von Netflix produzierte Romantikkomödie, die einige Nutzer anscheinend mehr als ein Mal gesehen haben.

Doch anstatt dem US-Unternehmen die nicht ganz ernst gemeinte Frage zu beantworten, hagelt es zum Teil empörte Kommentare. Ein User schreibt: „Das ist ziemlich gruselig @netflix. Lassen die Nutzungsbedingungen und Datenrichtlinien das überhaupt zu, dass ihr das Sehverhalten eurer Kunden sammelt und analysiert, sodass ihr die Leute über die soziale Medien verspotten könnt?“ Eine andere Nutzerin meint: „Sehr beängstigend Netflix. Nicht cool, deine zahlenden Kunden auszuspionieren und sie dann in der Öffentlichkeit so vorzuführen.“

Doch es sind auch viele User darunter, die das Ganze mit Humor nehmen: „Sie verspotten Leute nicht. Es ist ein Witz. Man braucht keine Analysen, um so was zu schreiben. Fühlst du dich jetzt etwa persönlich davon angegriffen? Sei mal nicht so sensibel.“ Viele sticheln auch gegen den Konzern mit Sätzen wie: „Netflix is watching you“.

Dabei ist ein bisschen Skepsis angebracht. Vor allem seit dem Erfolg der Serie „Stranger Things“ steht dem Streamingdienst-Anbieter laut der „FAZ“ eine weltweite Datengrundlage zur Verfügung, anhand dessen sie ihr Angebot noch besser an das Nutzungsverhalten seiner Kunden anpassen können. Dabei untersucht Netflix unter anderem, was seine Zuschauer dazu bewegt, von einer Serie „abhängig“ zu werden.

Mit „Stranger Things“ erreicht Netflix jetzt sogar Menschen in der Antarktis. (Bild: ddp Images)
Mit „Stranger Things“ erreicht Netflix jetzt sogar Menschen in der Antarktis. (Bild: ddp Images)

Die Erkenntnisse, die Netflix aus dem Userverhalten gewinnt, spiegeln sich zum Beispiel darin wieder wie unterschiedlich das Unternehmen bei fast 110 Millionen Abonnenten für eine Serie wirbt. Je nachdem welche Interessensschwerpunkte ein Nutzer hat, ob er Komödien, Thriller oder Science-Fiction mag, äußert sich beispielsweise in Vorschaubildern, die dem Nutzer als Serienvorschläge auf der Seite präsentiert werden.

Ein Abonnent klickt sich übrigens zunächst durch 40 bis 50 Titel, bevor er sich für eine Serie entscheidet. Um herauszufinden, nach welchen Kriterien die User auswählen, hat Netflix seine Kunden in 2.000 unterschiedliche Geschmacksgruppen unterteilt. Und es sollen noch mehr werden, laut „FAZ“.

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