Union kritisiert Aktionsprogramm zu natürlichem Klimaschutz
BERLIN (dpa-AFX) - Die Union im Bundestag hat das Aktionsprogramm von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zu natürlichem Klimaschutz in Deutschland kritisiert. "Der natürliche Klimaschutz ist ein wesentlicher Baustein für die Erreichung unserer Klimaziele", sagte die umweltpolitischen Fraktionssprecherin Anja Weisgerber (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Lemkes Entwurf entschärfe aber nicht den Zielkonflikt zwischen immer mehr Flächenschutz einerseits und Flächen zur Nahrungsmittelproduktion andererseits. Weisgerber warnte davor, dass wegen stillgelegter Flächen künftig mehr Nahrungsmittel importiert werden müssten.
Ministerin Lemke hatte im März Eckpunkte für das Aktionsprogramm zu natürlichem Klimaschutz vorgestellt. Die Pläne zielen darauf ab, natürliche Ökosysteme wie Wälder, Auen, Böden und Moore so zu schützen und wiederherzustellen, dass sie Treibhausgase binden und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Programm ist nach Angaben der Regierung seither weiterentwickelt worden. An diesem Mittwoch will Lemke das Aktionsprogramm bei einem Moorbesuch in Oranienburg bei Berlin erläutern. Geplant ist, dass sich nach weiteren Verfahrensschritten im ersten Quartal kommenden Jahres das Bundeskabinett mit den Plänen befasst, wie es hieß.
Weisgerber sagte: "Das Bundesumweltministerium muss in den Monaten bis zum Kabinettsbeschluss die Interessensgruppen sorgfältig einbeziehen und Kompromisse, zum Beispiel hinsichtlich der Flächennutzung, ausloten."