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Ulrich Noethen: Die Pandemie belastet Seele und Körper

Ab dem 3. Dezember ist der Schauspieler Ulrich Noethen (62, 'Deutschstunde') bei Sky One in der Comedyserie 'Die Wespe' in der Rolle des Dartprofis Nobbe 'Norbinator' Zosch zu sehen. Im Nobbe-Kostüm - mit schweren Goldketten und dicken Ringen am Finger geschmückt - trug Noethen sein Bäuchlein ganz selbstverständlich zur Schau.

Kein Workout im Lockdown

Im Interview mit dem 'RND' darauf angesprochen gab der Schauspieler der Pandemie die Schuld daran: "Daran kann man ablesen, dass die Pandemie auch bei Nichterkrankten nicht nur die Seele, sondern auch den Körper belastet. Ich hatte die ganzen Lockdowns leider nicht für Workouts genutzt. Zum Glück war ich im zurückliegenden Sommer, also nach den Dreharbeiten, wieder deutlich aktiver, sodass ich jetzt in dieser Hinsicht wieder unbelasteter bin."

Ulrich Noethen stellt sich Angriffen auf die Demokratie entgegen

Wenn der Mime nicht gerade den Dart-Profi spielt, ist er immer wieder in Filmen zu sehen, die sich mit dem Thema Faschismus und rechter Terror beschäftigen. "Ich habe großen Respekt vor jeder Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte, mit Hass und Menschenverachtung. Und ich fühle eine Verpflichtung, der Gesellschaft, die einem so viel an künstlerischem Arbeiten ermöglicht, auch etwas zurückzugeben, sich also Angriffen auf unsere Freiheiten entgegenzustellen", erklärt er.

Die zunehmende Polarisierung in Deutschland führt der Schauspieler unter anderen auf die Digitalisierung und die sozialen Medien zurück. "Was früher ein No-Go war, scheint inzwischen Normalität geworden zu sein, nämlich die Verweigerung, Fakten zu akzeptieren, die Verweigerung, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen, die Verweigerung, andere Menschen mit Respekt zu behandeln." Laut Ulrich Noethen besteht die negative Seite einer digitalisierten Demokratie darin, "dass scheinbar jeder dem anderen ungestraft ins Gesicht spucken darf."

Bild: Henning Kaiser/picture-alliance/Cover Images