Ukraine-Update: Luftangriffe auf Kiew, Moskau probt "Tag des Sieges"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Internationalen Strafgerichtshof aufgefordert, Russland für seinen Einmarsch in der Ukraine vor Gericht zu stellen.
Bei dem Besuch eines Luftwaffenstützpunkt in Soesterberg in den Niederlanden wiederholte er seine frühere Forderungen aus Den Haag nach einem Sondertribunal für russische Kriegsverbrechen.
"Die Arbeit Ihrer spezialisierten forensischen Experten hilft wirklich, die russischen Kriegsverbrechen zu untersuchen und die notwendigen Beweise zu sammeln, um sie zur Hauptsache zu bringen: vor Gericht. All dies bringt unseren Sieg näher, unseren gemeinsamen Sieg."
Im März erließ der Strafgerichtshof Haftbefehl gegen Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen. Er wird in dem Schreiben des Gerichts für die Entführung von Kindern aus der Ukraine verantwortlich gemacht. Zuvor hatte Putin unter anderem die Adoption ukrainischer Kinder in Russland vereinfacht.
In Kiew kam es in der zweiten Nacht in Folge zu russischen Luftangriffen.
Die ukrainische Luftwaffe erklärte unterdessen, sie habe eine ihrer eigenen Drohnen in der Hauptstadt abgeschossen, über die man am Donnerstagabend die Kontrolle verloren hatte. Wegen des Vorfalls hatte es in Kiew Luftalarm gegeben.
Es wird angenommen, dass der Abschuss ein Feuer in einem Einkaufszentrum auslöste.
Die Behörden teilten zudem mit, dass Kiew am Donnerstagabend von zahlreichen russischen Drohnen angegriffen wurde. Zwei seien vom Flugabwehrsystem abgeschossen worden, wie Bürgermeister Klitschko mitteilte.
In Moskau laufen derweil die Proben für die große Militärparade zur Feier des "Tag des Sieges" am 9. Mai. Die Parade wird wie erwartet stattfinden - ungeachtet der Behauptungen Russlands, dass Präsident Putin am Mittwoch das Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs auf den Kreml war.
Moskau hatte am Mittwoch Aufnahmen einer Explosion über dem Kreml veröffentlicht, und behauptet er sei von den USA befohlenen und von der Ukraine ausgeführt worden. Sowohl die USA als auch die Ukraine dementieren die Vorwürfe.