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UEFA zieht Klage zurück: Als sei nie etwas gewesen

UEFA zieht Klage zurück: Als sei nie etwas gewesen
UEFA zieht Klage zurück: Als sei nie etwas gewesen

Als im Frühjahr zwölf Spitzenklubs ihre Pläne für eine eigene Super League in die Welt posaunten, schallte das Echo ohrenbetäubend zurück. Fans, Klubs und Meinungsführer protestierten lautstark und unüberhörbar - und der europäische Fußballverband UEFA vorneweg.

Der Protest von der UEFA klang mehr als verständlich: Präsident Ceferin sah seinen wichtigsten Wettbewerb Champions League gefährdet und damit Milliarden-Erlöse aus dem Verkauf der Fernsehrechte. Aber internationale Unterstützung reichte ihm nicht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

Er wollte den zwölf Klubs, darunter Real Madrid und FC Barcelona, seine Muskeln zeigen - mit Androhung von Geldstrafen, Spielverboten und Gerichtsprozessen. Aleksander Ceferin nutzte die Gunst der Stunde: Nie fand die UEFA eine breitere Zustimmung für ihre eigene Geldgier.

Denn auch das gehört zu Wahrheit: Die UEFA ging mit Ideen hausieren, um noch mehr Geld aus der Königsklasse zu ziehen. Aufgeblähter Spielkalender, Spielberechtigung für nichtqualifizierte Top-Teams, Drei-Klassen-System: Die Champions League sollte die einzige Super League sein.

Die Revolution der zwölf abtrünnigen Spitzenklubs hätte den Expansionskurs der UEFA empfindlich gestört. Darum der Gang zu den Gerichten: Niemand sollte Zweifel daran haben, dass der Machtanspruch der UEFA Konsequenzen für diejenigen hat, die das nicht akzeptieren. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

UEFA baut Drohkulisse wieder ab

Botschaft angekommen. Ein halbes Jahr später baut die UEFA ihre Drohkulissen mit einem späten Statement am Montagabend ab, wonach alle juristischen Nachverfolgungen und möglichen Ansprüche so eingestellt werden, als sei nie etwas gewesen. So steht‘s fast wörtlich drin.

Den Salto versteht allein, wer das Produkt Champions League betrachtet: Auch die Königsklasse der UEFA funktioniert nur, wenn alle Spitzenklubs dabei sind - auch die abtrünnigen aus Spanien, Frankreich und England. Denn alle haben ein gemeinsames Ziel.

Leider kommt man bei dieser Gelegenheit nicht um ein überliefertes Gangster-Gesetz herum: Streit ist nie gut fürs Geschäft. Man wird sich vertragen und dann gemeinsam zusehen, dass die Kasse klingelt. Mehr wollte UEFA-Präsident Ceferin ja damals nicht.

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