UBS streicht wohl Hunderte Jobs im asiatischen Wealth Management

(Bloomberg) -- Wenige Monate nach der Übernahme des Lokalrivalen Credit Suisse streicht die UBS Group AG in Asien Stellen im Wealth Management. Die Bank reagiert damit auf gedämpfte Kundenaktivität und chinesische Konjunkturschwäche.

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Das in Asien stark vertretene Schweizer Geldhaus hat in den vergangenen Monaten einige Redundanzen beseitigt und wird bis November weitere Kürzungen vornehmen, berichten Personen mit Kenntnis der Angelegenheit, die anonym bleiben wollten. Es gehe um eine Zahl in den niedrigen Hundertern.

Unter den mehreren Hundert wegfallenden Stellen sind Kundenbetreuer in Hongkong und Singapur, die meisten davon in Teams, die von der Credit Suisse übernommen wurden, hieß es. Die Zahl der Entlassungen stehe noch nicht endgültig fest. In Australien und Indien will die Bank demnach die Mehrheit der Privatbankiers vorerst behalten.

Hongkong und Singapur sind traditionell die Niederlassungen, in denen das Vermögen superreicher Chinesen verwaltet wird. Der Gewinn vor Steuern des asiatischen Wealth Management ging im zweiten Quartal um 9% gegenüber dem Vorjahr zurück.

UBS gaben frühere Gewinne an der Zürcher Börse ab und handelten um 16:18 Uhr wenig verändert bei 22,83 Franken.

Die Volksrepublik wuchs im vergangenen Jahr nur um 3%, eine der schwächsten Wachstumsraten seit Jahrzehnten. Pandemie und Immobilienkrise haben dem Land zugesetzt. Die für dieses Jahr erhoffte Erholung hat an Boden verloren und die Börse ist auf Kurs zum dritten Negativ-Jahr in Folge.

Ein UBS-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Nach der staatlich eingefädelten Rettung der Credit Suisse war stets mit Stellenkürzungen bei der UBS zu rechnen. Nach dem Abschluss der Übernahme hat die UBS den Abbau von 3.000 Stellen in der Schweiz und Kosteneinsparungen von über 10 Milliarden Dollar weltweit angekündigt. Global dürften die Stellenstreichungen noch um einiges höher ausfallen.

Allerdings wurde Asien als eine Region gesehen, der tiefe Einschnitte erspart bleiben würden, da die Kunden der Region für das Wealth Management der Schweizer zentral sind, wie Bloomberg berichtet hat. Laut Asian Private Banker beschäftigte UBS zum letzten Jahresultimo etwa 850 Privatbankiers in der Region, die Credit Suisse 580.

Überschrift des Artikels im Original:UBS to Cut Hundreds of Wealth Jobs in Asia as Activity Slows

--Mit Hilfe von Jeff Black.

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