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UBS, Deutsche Bank zeigen, ob Europa mit der Wall Street mithält

(Bloomberg) -- Europäische Banken dürften Anlegern diese Woche zeigen, ob sie die von der Pandemie ausgelöste Welle im Investmentbanking genauso reiten können wie ihre Pendants an der Wall Street.

Die Credit Suisse Group AG hatte die Berichtssaison europäischer Bank zwar bereits letzte Woche eröffnet, allerdings wurden dort die Gewinne aus Handel und Transaktionsbegleitung überschattet durch die Verluste im Zusammenhang mit Greensill und Archegos. Diese Woche legen vier der größten Wertpapierfirmen in Europa Zahlen vor.

Im Fokus stehen besonders die Ambitionen der Deutsche Bank AG, beim Marktanteil im Rentenhandel wieder zuzulegen, bei der UBS Group AG das Wealth Management und bei Barclays Plc die Frage, wieviel an Gewinnen durch die Auflösung von Rückstellungen für notleidende Kredite hinzukam.

Die Gewinne der Banken sprudeln derzeit vor allem im Handel und durch Transaktionen. Die Lockdowns hatten Banken bislang gezwungen, in Bereichen wie dem Firmenkunden- und Privatkundengeschäft mehr Geld zurückzulegen für eine mögliche Welle notleidender Kredite, wenn die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auslaufen. Einige haben allerdings bereits begonnen, diesbezügliche Reserven wieder aufzulösen, da die Konjunkturaussichten inzwischen besser scheinen als erwartet.

Dies sind einige der wichtigsten Themen für Anleger, wenn die UBS am Dienstag die Ergebnisse des ersten Quartals veröffentlicht, gefolgt von der Deutschen Bank am Mittwoch und BNP Paribas SA am Freitag. Nächste Woche folgt dann die Societe Generale SA.

Alle wichtigen britischen Kredithäuser berichten ebenfalls diese Woche - HSBC Holdings Plc am Dienstag und Barclays am Freitag. Bei der HSBC steht die Expansion nach Asien im Blick, bei Barclays wird beim Investmentbank genau hingeschaut werden.

Investment Banking

Banker, die Übernahmen organisieren und im Emissionsgeschäft tätig sind, dürften ihre Kollegen im Handel in den Schatten stellen, da Kunden derzeit eifrig dabei sind, sich günstigen Finanzierungskonditionen zu sichern. Das Segment ist allerdings traditionell kleiner als das Marktgeschäft und es dürfte den europäischen Investmentbanken nicht gelingen, wie die fünf größten US-Banken im ersten Quartal ihre Erträge zu verdoppeln.

Fixed Income

Wertpapierfirmen hatten bereits vorsorglich gewarnt, dass die Einnahmen aus dem Renten- und Währungshandel dieses Jahr hinter dem hervorragenden Jahr 2020 zurückbleiben dürften. Die Deutsche Bank dürfte jedoch in den ersten drei Monaten weiter profitiert haben und nach Jahren des Rückschritts wieder Marktanteile zurückgewinnen. Auch hier ist der von Analysten bei der Deutschen Bank prognostizierte Zuwachs von 10% geringer als der Anstieg von 17% bei den US-Wettbewerbern.

Die Deutsche Bank gab Mitte März bekannt, dass die Einnahmen im Investment Banking insgesamt zu dem Zeitpunkt um 20% höher lagen als letztes Jahr, vor allem aufgrund des Credit Tradings. Die Bank ist Europas größter Rentenhändler, jedoch immer noch kleiner als die US-amerikanischen Wettbewerber.

Aktien

BNP Paribas und die SocGen dürften im erstes Quartal einen Anstieg der Einnahmen aus dem Handel mit Aktien verzeichnen. Im Vorjahreszeitraum hatte die Aussetzung vieler Unternehmensdividenden zu Verlusten bei Aktienderivaten geführt, einer Spezialität der französischen Banken. SocGen könnte die Erwartungen der Analysten womöglich schlagen - Bloomberg hatte berichtete, der Bereich werde voraussichtlich Erträge nahe der 667 Millionen Euro erzielt haben, die im erstes Quartal 2019 geschafft wurden.

Die Credit Suisse wurde hart getroffen durch den Zusammenbruch des Family Office Archegos. Analysten werden wissen wollen, wie andere Banken das Debakel verkraftet haben - die Deutsche Bank scheint ihr Engagement ohne größere Blessuren gerade noch rechtzeitig reduziert zu haben. Bei der UBS ist es durch Archegos womöglich zu einem Verlust in niedriger dreistelliger Millionenhöhe gekommen, wie Finews im März berichtete. Auch bei Greensill war die Credit Suisse in negativem Sinne vorne dabei. Aber auch die Deutsche Bank und die Commerzbank AG könnten Ungemacht erleiden, wenn der Einlagensicherungsfonds, der die Anleger der in Bremen ansässigen Bank von Greensill entschädigt, wieder aufgefüllt werden muss.

Überschrift des Artikels im Original:UBS, Deutsche Bank to Show If Europe Banks Matched Wall Street

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