Trump macht sich mit Sozialismuskritik vor der UN zur Lachnummer

Donald Trump drohte Nordkorea bei seiner Rede vor der UN mit der totalen Zerstörung und hielt auch mit seiner Abneigung gegen den Sozialismus nicht hinter dem Berg. Allerdings erzielte das amerikanische Staatsoberhaupt mit seiner anti-linken Haltung nicht den gewünschten Erfolg im Plenum.

"Das Problem ist nicht, dass der Sozialismus falsch aufgezogen wurde, sondern dass der Sozialismus bilderbuchartig umgesetzt wurde", verkündete Donald Trump vor der UN-Vollversammlung am vergangenen Dienstag. "Von der Sowjetunion über Kuba bis hin zu Venezuela: Wo immer wirklicher Sozialismus oder Kommunismus installiert wurde, hat er Verzweiflung und Verderben hervorgebracht."

Mächtige Worte, auf die der US-Präsident scheinbar tosenden Beifall als Antwort erwartete. Doch in einer dramaturgischen Pause, die der Sozialismuskritik folgte, herrschte vor allem betretenes Schweigen.

"Eisiges Schweigen"

Der konservative Kommentator Bill 'O Reilly fasste die peinliche Situation im Anschluss treffend zusammen: "Der faszinierendste Moment von Trumps Rede? Nachdem er verbal auf den Sozialismus eingedroschen hatte, machte er eine Pause. Wahrscheinlich wartete er auf Applaus. Keiner kam. Eisiges Schweigen."

Im Gegenteil. Trumps Rhetorik, die stark an die des Kalten Krieges erinnerte, provozierte eine ebenso scharfe Reaktion. Venezuela verurteilte die Äußerungen des Commander-in-Chief und nannte sie eine "fatale Obsession" sowie ein "Produkt weißer Vorherrschaftsideologie".

Tatsächlich sorgt die Abneigung gegen Ideen, die dem linken Spektrum zugeordnet werden, in der Trump-Administration immer wieder für merkwürdige Äußerungen. So bezeichnete der republikanische Senator Lindsey Graham die geplante Absetzung des Gesundheitsprogramms "Obamacare" als einen Schritt, um den "Marsch Richtung Sozialismus zu verhindern."

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