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Trump-Lager: „Fifty Shades of Grey“ führte zu vulgären Kommentaren

„Wenn Du ein Star bist, lassen sie dich alles machen.“ Diese versehentlich mitgeschnittenen Worte von Donald Trump tauchten in der letzten Woche auf einem Tonband auf. Das Ergebnis: Trumps Chancen auf einen Gewinn der US-Präsidentschaft im November sind mittlerweile deutlich geschmälert.

Mit äußerst amüsanten Methoden versuchen seine Unterstützer seitdem, Trumps primitive Aussagen zu entschuldigen – neuerdings auch mit „Fifty Shades of Grey“.

Es ist keine leichte Aufgabe für diejenigen Republikaner, die ihrem Skandal-Kandidaten bisher noch nicht den Rücken gekehrt haben, Trumps Verhalten zu entschuldigen. Was aber nicht heißt, dass sie es nicht versuchen. Die neueste Rhetorik: Filme wie „50 Shades of Grey“ sind schuld daran, dass es soweit kommen musste. Das zumindest sagte Scottie Hughes, eine Unterstützerin Trumps, in einer Fernsehdiskussion.

„Es ist leider so, dass wir solche Dinge zu einem Teil unserer Kultur gemacht haben.“ Unsere Gesellschaft hätte eine „Fifty Shades of Grey“-Kultur erschaffen, in der Männer so reden dürfen. Auf Nachfrage festigt sie die Aussage sogar noch: Acht Millionen Exemplare von E. L. James’ Erotikroman „Fifty Shades of Grey“ seien bislang verkauft worden. „Magic Mike“ sei einer der beliebtesten Filme der letzten Jahre – wie auch die „Twilight“-Reihe.

Eine andere Sprecherin im Polit-Talk erwiderte daraufhin, Scottie Hughes’ Behauptung sei „50 shades of crazy“. Trump als zügelloser Christian Grey? Diese Vorstellung sollte uns allen erspart bleiben – findet auch die Autorin der SM-Story und verteidigt sich. Im Film oder Buch würde nicht einmal das Wort „Pussy“ auftauchen, das Trump ebenfalls in einem negativen Kontext - er hatte damit geprahlt, dass er als Promi Frauen einfach in den Schritt greifen könne - benutzte, so die Erfolgsautorin.

Auf Twitter schrieb sie zudem, sie fühle sich durch den Vergleich beleidigt. „Die Genitalien von jemandem ohne deren Einverständnis anzufassen, ist falsch. Damit zu prahlen ist ekelhaft!“ Zugegeben: Im Film zeigt sich der erfolgreiche Geschäftsmann Christian Grey (gespielt von Jamie Dornan) sehr bestimmt gegenüber dem Hauptcharakter der Ana Steele (gespielt von Dakota Johnson). Ganz so vulgär äußert er sich ihr gegenüber aber trotzdem nicht. Vor allem: Körperliche Interaktion passiert im Einverständnis der Protagonistin.

Außerdem, wie James nachdrücklich zu Bedenken gibt, "es ist Fiktion. Ihr wisst schon. FIKTION. #LerntdenUnterschied und #werdeterwachsen."

Auch interessant: Die jetzt aufgetauchte Aufnahme stammt bereits aus dem Jahr 2005.  Das Buch „Fifty Shades of Grey“ allerdings wurde erst im Jahr 2011 veröffentlicht. Die Verfilmung von Sam Taylor-Johnson erschien erst 2015. Auch „Magic Mike“ und „Twilight“ – ein Teenie-Film ohne sexuelle Gewalt wohlgemerkt – erschienen Jahre später.

Bilder: Rex Features; GettyImages