Werbung

Mit letzter Kraft! One-Man-Show lässt LeBron bangen

Mit letzter Kraft! One-Man-Show lässt LeBron bangen

Jimmy Butler quälte sich geradezu von der kleinen Bühne herunter, auf der er eben noch die Fragen der Journalisten zum 111:108-Sieg seiner Miami Heat gegen die Los Angeles Lakers beantwortet hatte.

Eigentlich war es nur eine Stufe, die Miamis Starspieler zu überwinden hatte. Und dennoch machte es den Anschein, als sei es für den 31-Jährigen eine größere Herausforderung als seine Mega-Performance in Spiel fünf der NBA-Finals. Jedes Glied seines Körpers schien zu schmerzen, die Erschöpfung Butlers war nicht zu übersehen.

Kein Wunder, wenn man bedenkt, was der Forward kurz zuvor geleistet hatte: Butler stand im Duell mit den Lakers von 48 Minuten unglaubliche 47 Minuten auf dem Court und warf in dem bis zur letzten Sekunde dramatischen Match alles rein, was er zu bieten hatte.

Butler glänzt mit Triple-Double

Das Resultat: 35 Punkte, zwölf Rebounds und elf Assists - Triple-Double. Auch in den finalen Sekunden der Partie war es Butler, der die entscheidenden Akzente bei den Heat setzte. Beim Stand von 107:108 mit 16,8 Sekunden auf der Uhr zog er ein Foul gegen Lakers-Star Anthony Davis und versenkte beide Freiwürfe zur Führung.

Noch entscheidender war aber wohl Butlers Defensivaktion im letzten Angriff der Lakers: Es waren noch knapp sieben Sekunden zu spielen, Los Angeles lag mit einem Punkt zurück. LeBron James zog mit Ball Richtung Korb, fand dank Butlers Defense aber keine Möglichkeit zum Abschluss und musste den Ball an Mitspieler Danny Green abgeben. Der Shooting Guard versuchte sein Glück von Downtown - ohne Erfolg.

Es war die Entscheidung für die Heat, die in der Folge auf der Gegenseite in Person von Tyler Herro noch an die Freiwurflinie traten und den Sack zumachten. In der Best-of-Seven-Serie steht es jetzt also nur noch 3:2 für die Lakers.

Die kompletten NBA Finals LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVESTREAM

Butler stellt Rekorde auf

"Es war ein bisschen glücklich, dass Danny Green den letzten Wurf verpasst hat. Wir gehen jetzt zurück ins Hotel, um noch besser zu werden. Das sind die Spiele, die wir haben wollten. Wir müssen jetzt zusammen halten, um Spiel sieben zu erreichen", analysierte Butler nach dem Spiel.

Er ist der erst sechste Spieler in der Geschichte der NBA-Finals, der in der gleichen Serie mehrere Triple-Doubles auflegte: Magic Johnson und James haben es beide dreimal geschafft, während Larry Bird, Wilt Chamberlain und Draymond Green dieses Kunststück nur einmal erreichten.

Aber damit nicht genug. Es war sein zweites Triple-Double mit mehr als 30 Punkten im NBA-Finale. Bis heute hat diese Marke in einer NBA-Finalserie nur ein einziger Spieler geknackt: LeBron James bei den NBA-Finals 2015.

Außerdem ist Butler der erste Spieler in der Geschichte der NBA-Finals, dem 35+ Punkte, 10+ Rebounds, 10+ Assists und 5+ Steals gelangen. In den gesamten Playoffs schaffte das überhaupt nur ein weiterer Spieler. Gary Payton sorgte im Mai 2000 (erste Runde) für 35 Punkte, zehn Rebounds, elf Assists und sechs Steals.

"Das ist Jimmy Butler. Das ist unser bester Spieler und das ist der, zu dem wir in diesen Momenten aufschauen", schwärmte Bam Adebayo.

Neben Butler trafen Duncan Robinson (26 Punkte), Kendrick Nunn (14 Punkte), Adebayo (13 Punte), Herro (12 Punkte) und Jae Crowder (11 Punkte). Insgesamt kamen nur sieben Spieler zum Einsatz - der siebte, Andre Iguodala, steuerte keine Punkte bei.

Starke Leistung von LeBron reicht nicht

Auf Seiten der Lakers hat LeBron James einmal mehr mit einer starken Leistung geglänzt - die letztendlich jedoch nicht zum Sieg gereicht hat. Der Superstar legte 40 Punkte, 13 Rebounds und sieben Assists auf und überzeugte auch mit einer ansprechenden Trefferquote.

DAZN gratis testen und die NBA-Finals live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

15 von 21 Versuchen aus dem Feld waren von Erfolg gekrönt, ebenso wie sechs von neun Dreierwürfen. "Wir hatten eine verdammt gute Chance, das Spiel zu gewinnen, um die Serie zu gewinnen", sagte James. "Es hat nicht geklappt."

Lakers-Coach Frank Vogel sagte: "Wir standen kurz davor. Ich hatte das Gefühl, dass zwei schlechte Entscheidungen am Ende Butler in die Spur brachten und das ist in einem Spiel dieser Größenordnung bedauerlich."

Davis, der kongeniale Partner von "King James", unterstützte mit 28 Punkten, zwölf Rebounds und drei Assists und Kentavious Caldwell-Pope kam auf 16 Zähler.

In der Nacht auf Montag bekommen die Lakers die nächste Chance, den Titel perfekt zu machen (1.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVETICKER). Es wäre es der erste NBA-Titel der Lakers seit 2010. Für James wäre es die vierte Meisterschaft, er gewann bereits zweimal mit Miami Heat und einmal mit den Cleveland Cavaliers.