Aus der Traum: "The Beach" wird geschlossen

"The Beach" sollte das Paradies auf Erden für den Rucksacktouristen Richard Fischer (Leonardo DiCaprio) werden. Doch der berühmte thailändische Traumstrand aus dem gleichnamigen Hollywoodstreifen entpuppte sich als die Hölle auf Erden - zumindest im Film. Auf den ersten Blick könnte der Strand nicht schöner sein. Doch die Maya Bay im Süden Thailands hat wegen der riesigen Touristenströme, die auf den Film folgten, enorme Schäden davongetragen. Deshalb wird der Strand nun geschlossen!

Paradiesisch, verwaist und menschenleer

Im Film zog es Leonardo DiCaprio zum thailändischen Traumstrand und tausende Touristen wollten es ihm im wahren Leben gleichtun. Sonnenbaden, Schnorcheln und Tauchen war angesagt. Doch mit den Touristen kamen auch Hotels, die wie Pilze aus dem Boden schossen. Deren Abwässer wurden direkt ins Meer geleitet. Das und der Massentourismus schaden den Korallen und dem Riff.

Touristen, die den Strand von Maya Bay gern selbst einmal besuchen würden, müssen sich nun gedulden. Zwischen Juni und September - also in der Nebensaison - wird der Kultstrand dicht gemacht und wieder so aussehen, wie im Film: Paradiesisch, verwaist und menschenleer! Die zeitweise Schließung des Strands könnte den Korallen helfen, sich zu erholen.

Kurze Verschnaufpause für die Natur

"Ideal wäre aber nur eine dauerhafte Schließung - die nicht möglich ist, weil unsere Wirtschaft vom Tourismus abhängig ist", sagt Thon Thamrongnawasawat, Meeresökologe an der Kasetsart-Universität in Bangkok. Immerhin macht der Tourismus rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Thailands aus.

Gut, die 38 Millionen Besucher, mit denen Thailand in diesem Jahr rechnet, werden sicher nicht alle über "The Beach" hereinbrechen. Dennoch ist es wohl nicht die schlechteste Entscheidung, der Meeresfauna eine Atempause zu gönnen - auch wenn diese Pause nur über die Nebensaison reicht.

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